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Rassistischer Brandanschlag in Winterbach

Bild: weiler-schaut-hin.de

Rassistisch motivierter Brandanschlag in Winterbach.

In der Nacht vom 9. auf den 10. April 2011 ereignete sich im schwäbischen Winterbach ein rassistisch motivierter Brandanschlag auf neun Personen mit italienischer und türkischer Herkunft. Sie wurden zunächst u.a. mit Äxten angegriffen und gejagt. Fünf Angegriffene flüchteten in eine Gartenhütte.

Die neonazistischen Angreifer steckten daraufhin die Hütte in Brand. In letzter Sekunde entgingen die Gejagten dem Flammentod und wurden von den ca. 30 Neonazis weiter traktiert. Die Folgen waren eine Handfraktur, Gehirnerschütterung, Rauchvergiftung sowie schwere Prellungen und Verletzungen durch Dornen am ganzen Körper. In der Folge wurden sechzehn Personen vorläufig festgenommen, die zunächst wieder auf freien Fuß gesetzt wurden. Zur Zeit sitzen zwei Personen wieder in Untersuchungshaft.

Seit Jahren weist der Verein »Weiler schaut hin!« auf die Entwicklung im Bereich der extremen rechten Szene im Rems-Murr-Kreis hin. So kam es z.B. Anfang 2010 zu Angriffen durch Neonazischläger vor ihrem Treffpunkt »Linde« in Weiler, einem Nachbarort von Winterbach. Beim Besitzer der »Linde« handelt es sich um den wegen Urkundenfälschung und unerlaubtem Waffenbesitz vorbestraften aktiven NPD-Funktionär Jürgen Wehner. Im Keller der »Linde« wurden bereits Schießübungen von Neonazis mit scharfer Munition durchgeführt. Auch am Rande einer Mahnwache Ende 2010 kam es zu Störungen aus dem Umfeld der »Linde«, wobei Mahnwachenteilnehmer_innen mehrfach beleidigt und bedroht wurden. Die Polizei nahm entsprechende Ermittlungen auf, aber die Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren mit der Begründung ein, es gebe kein ausreichendes öffentliches Interesse.

Weitere Infos unter www.weiler-schaut-hin.de