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JIN JIYAN AZADÎ

Avin Pasho (Interview)
Einleitung

Die Revolution in Rojava gilt weltweit als Inspiration beim Kampf für eine gerechte, basisdemokratisch organisierte Gesellschaft. Besonders die Revolution der Frauen hat hier große Fortschritte erzielt. So sind zur Verteidigung ihrer erkämpften Rechte inzwischen alle Gremien der Selbstverwaltung mit Doppelspitzen besetzt und es gibt zahlreiche autonome Frauenstrukturen mit politischem Vetorecht. Doch gesellschaftliche Veränderung braucht Zeit. Daher sind auch heute noch viele Frauen in Rojava von patriarchaler Unterdrückung betroffen. Zum Schutz dieser Frauen ist 2015 das erste Frauenhaus in der Region Cizîrê im Nordosten Syriens entstanden. Hier wird den Betroffenen nicht nur Zuflucht vor Gewalt geboten, sondern auch Bildung und psychologische Betreuung, um sie in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Unabhängigkeit zu stärken und ihrer Rechte bewusst zu werden. Die leitende Frauenkommission arbeitet dabei eng mit anderen Institutionen der Selbstverwaltung zusammen, um eine sichere Rückkehr der Frauen zu ihren Familien zu ermöglichen. So konnten 2023 von insgesamt 92 Frauen 81 das Frauenhaus nach mehreren Monaten wieder verlassen. Diejenigen, die nicht zurückkehren können oder wollen, haben die Möglichkeit, sich einer Frauenkooperative anzuschließen oder in eine Dauereinrichtung ziehen.Aktuell steht das Frauenhaus in Cizîrê vor existentiellen Problemen. Durch den permanenten Krieg der Türkei gegen die autonome Selbstverwaltung in Rojava müssen fast alle finanziellen Ressourcen für die Verteidigung aufgewendet werden. Darüber hinaus sind Vetreter*innen der Selbstverwaltung ständiger Lebensgefahr durch türkischen Drohnenterror ausgesetzt. Bedroht ist auch Avin Pasho, die Leiterin des Frauenhauses und Vorsitzende der Frauenkommission in Cizîrê, deren Vorgängerin durch einen Drohnenanschlag der Türkei ermordet wurde. Mit ihr führten wir ein schriftliches Interview.

Rojava Frauen
(Foto: Herzi Pinki; CC BY-SA 4.0 Deed)

AIB: Hallo Avin

Avin: Hallo AIB, Danke, dass ihr mich in eurem Artikel vorstellt. Ich bin Avin Pasho Leiterin der Frauenkommission in der Demokratischen Selbstverwaltung der Provinz Al-Dschazīra.

AIB: Kannst du uns einen Überblick über die Ausgangssituation geben?

Das Frauenhaus in der Region Cizîrê im Interview

(3 Fotos)

Zum Schutz dieser Frauen ist 2015 das erste Frauenhaus in der Region Cizîrê im Nordosten Syriens entstanden. Hier wird den Betroffenen nicht nur Zuflucht vor Gewalt geboten, sondern auch Bildung und psychologische Betreuung, um sie in ihrem Selbstbewusstsein und ihrer Unabhängigkeit zu stärken und ihrer Rechte bewusst zu werden.

Weitere Bilderstrecken

Avin: Frauen haben bei der Erneuerung von Gesellschaften eine zentrale Rolle gespielt und damit ihre Fähigkeit unter Beweis gestellt, positive Veränderungen in der Gesellschaft herbeizuführen. Dies hängt jedoch weitgehend von der Lebensrealität der Frauen ab und dem Umstand, inwiefern sie in der Lage sind, ihre Funktion in der Gesellschaften wahrzunehmen. Mit dem Fortschritt und der Entwicklung der Gesellschaft stellen wir fest, dass sich die Frauen nicht nur ihrer Aufgabe gegenüber der Familie und der Kindererziehung widmen, sondern auch wichtige gesellschaftliche Rollen in verschiedenen Bereichen übernehmen. Je nach ihren wissenschaftlichen, kulturellen und sozialen Qualifikationen haben sich ihre Rollen in der Gesellschaft auf verschiedenen Ebenen entwickelt.

Feministische Organisationen entstanden als Reaktion auf das patriarchalische System – der vorherrschenden Kultur mit einem tief verwurzeltem, negativen Frauenbild. Dies spiegelte sich in einer Lebensrealität wieder, die von der Diskriminierung der Frauen, ihrer Herabsetzung und der Vernachlässigung ihrer Rechte geprägt war. Eine Realität, die durch das kapitalistische System und seiner wirtschaftlichen Grausamkeit noch verschärft wurde. Die Herausforderungen und das Leid, mit denen syrische Frauen seit dem Ausbruch des Konflikts vor einem Jahrzehnt konfrontiert sind, haben sich deutlich gezeigt. Allerdings hat es in Syrien schon immer Menschenrechtsverletzungen und geschlechtsspezifische Diskriminierung von Frauen gegeben. Durch diskriminierende Gesetze, einer tief verwurzelten frauenfeindlichen Kultur und den Ausschluss vom politischen Geschehen durch das Regime, werden Frauen ständig die grundlegendsten Bürgerrechte vorenthalten. Das syrische Regime verfolgte einen totalitären, autoritären Politikansatz, der das Spannungsfeld für Minderheiten noch verschärfte, da die Interessen und Rechte bestimmter syrischer Gruppen unter dem Deckmantel eines säkularen Staates und gleicher Staatsbürgerschaft unterdrückt wurden. Infolgedessen wurde die syrische Politik von religiösen Aspekten, der Militarisierung der Sicherheit und einer patriarchalischen Kultur bestimmt, was zu einer zunehmenden Ausgrenzung von Frauen und einer Untergrabung ihrer Rechte führte.

Diese indirekte und vermittelte Beziehung zwischen Frauen und dem Staat in Syrien hat das Leben der syrischen Frauen geprägt, die, obwohl ihre Rechte in Gesetzen und in der Verfassung anerkannt sind, als „Bürgerinnen zweiter Klasse ohne Rechte“ behandelt werden. Im Politikbetrieb räumt die syrische Verfassung den Frauen das Recht ein, Vertreter*innen vorzuschlagen, zu wählen und - bis auf das Präsidentenamt - verschiedene Ämter zu bekleiden. Die Beteiligung von Frauen an der politischen Entscheidungsfindung und ihr Einfluss darauf waren jedoch sehr gering oder oft nur Formsache.

Andererseits sieht das syrische Strafgesetzbuch den Schutz von Frauen vor Gewalt und sexuellen Übergriffen vor. Die Anwendung dieser Gesetze in der Praxis stößt jedoch auf zahlreiche soziale Hindernisse, so dass es in den meisten Fällen nur formal gilt.

Dies hat dazu geführt, dass syrische Frauen in großem Umfang Übergriffen und Gewalt von Männern ausgesetzt sind. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Männer ohne jegliche Rechtfertigung Gewalt an Frauen ausüben, gemäß dem weit verbreiteten Sprichwort: „Eine Frau ist wie eine Olive, die nur süß wird, wenn man sie zerdrückt“ und auf ein weit verbreitetes Problem der Gewaltanwendung gegen Frauen hinweist.

Was die Ehrenmorde anbelangt, zu denen nach wie vor ermutigt wird, so sehen einige Gesetzesartikel Strafmilderungen für einen Mann vor, der sich an einer seiner weiblichen Verwandten vergeht, wenn diese, seiner Meinung nach, Schande über ihn bringt - insbesondere in Gebieten, in denen der Stammescharakter vorherrscht. Das Problem, dass das Strafgesetzbuch gegen diejenigen, die die Rechte der Frauen verletzen, nicht angewandt wird, ist auf die Sitten und Gebräuche der syrischen Gesellschaft zurückzuführen. Die syrische Gesellschaft ist immer noch patriarchalisch, genau wie die Gesellschaften anderer arabischer Länder, die in den meisten Fällen dem Mann das Recht geben, selbst wenn er derjenige ist, der sich eines Verbrechens gegen seine Frau, Tochter oder Schwester schuldig macht.

Dieser Widerspruch zwischen Gesetzen, die die Rechte der Frauen in einigen Bereichen anerkennen und sie in anderen Bereichen verweigern, hat den Weg der syrischen Frauen mit Hindernissen gepflastert und ihre Sichtbarkeit in verschiedenen Lebensbereichen eingeschränkt. Mit dem Beginn der Volksbewegung in Syrien, den politischen Wirren und dem Aufkommen verschiedener militärischer Organisationen verschlechterte sich die Situation der syrischen Frauen jedoch in jeder Hinsicht, insbesondere nach dem Aufkommen der extremistischen ISIS-Ideologie. In der ISIS-Literatur werden Frauen als „Gott schuf Eva aus Adams Rippe, damit sie für ihn lebt“ betrachtet, was sich auch auf die Frauen auswirkte.

AIB: In Deutschland gilt Rojava als Inspiration beim Kampf für eine gerechte, basisdemokratisch organisierte Gesellschaft. Wie ist die Situation jetzt?

Avin: Mit dem Beginn der Revolution vom 19. Juli in Nord- und Ostsyrien und nach dem Sieg unterschieden sich in allen Regionen von Rojava die Lebensverhältnisse in Bezug auf positive Wandlungsprozesse und Entwicklungen. Anzeichen für den Erfolg der Revolution zeigten sich in der Umsetzung des  Konzepts der demokratischen Nation im Rahmen der Demokratischen Selbstverwaltung, die am 21. Januar 2014 in Al-Dschazira, Kobani und Afrin eingerichtet und nach ihrer Befreiung von terroristischen Regimen und Gruppen auf andere Regionen in Nord- und Ostsyrien ausgedehnt wurde.

Eine Selbstverwaltung, die freies Denken fördert, Dezentralisierung anstrebt, die Gleichstellung der Geschlechter, ökologische Nachhaltigkeit und pluralistische Toleranz gegenüber religiöser, kultureller und politischer Vielfalt erreicht und die Freiheit der Frauen zu ihrem Grundsatz erklärt, und dass sich diese Werte in ihrem Gesellschaftsvertrag, ihrer gesellschaftlichen und institutionellen Organisation und ihrer Politik widerspiegeln, soll die Keimzelle für ein föderales, pluralistisches, dezentralisiertes Syrien sein.

Aus diesem Grund wurde innerhalb der Struktur des Staates die Frauenkommission gegründet, damit es eine Regulierungsinstanz gibt, die sich um die Belange der Frauen kümmert. Die Frauenkommission soll sich um die Angelegenheiten der Frauen kümmern, ihre Probleme lösen, sie bilden, sie organisieren und sie mit allen Mitteln befähigen, damit sie ihre führende Rolle in der Struktur der Selbstverwaltung einnehmen und das Prinzip der sozialen Gerechtigkeit festigen können.

Trotz aller Errungenschaften und nach fast zwölf Jahren des Kampfes und der Anstrengungen der Frauen, der verzweifelten Versuche verschiedener Frauenorganisationen, einzeln und in gemeinsamen Projekten eine Änderung der in der Gesellschaft vorherrschenden Denkmuster herbeizuführen und die Auswirkungen negativer Bräuche und Traditionen auf die Gesellschaft zu verringern und trotz der Einführung von frauen- und familienrechtlicher Grundsätze sowie der Einführung eines paritätischen Präsidialsystems und der Öffnung des Zugangs von Frauen zu allen Berufsfeldern sind Frauen nach wie vor Gewalt in allen möglichen Formen ausgesetzt. Sie werden im Namen der Ehre getötet und im Namen von Bräuchen marginalisiert. Wir befinden uns immer noch in einer echten gesellschaftlichen Revolution der Frauen und in einem Kampf zwischen der Machtergreifung durch die männliche Denkweise einerseits und des demokratischen Wandels andererseits.

Die Tatsache, dass solche Taten für alle unsere Frauenorganisationen als Mord gelten und die Anwendungen von Gewalt gegen Frauen trotz all unserer Sensibilisierungsmaßnahmen, die auf eine Veränderung der Gesellschaft abzielen, fortbestehen, veranlasste die Frauenkommission im Jahr 2015, ein Zentrum zum Schutz von Frauen zu eröffnen. Es richtet sich an Frauen, die Gewalt ausgesetzt sind, insbesondere an Frauen, deren Leben in Gefahr ist.

Doch im Laufe der Jahre nahmen die Fälle zu, was vor allem auf zwei Gründe zurückzuführen ist:

1: Die Ächtung frauenfeindlicher Praktiken, insbesondere angesichts der Verabschiedung von Gesetzen, die Frauen schützen und der Existenz von Organisationen, die sie unterstützen und ihre Rechte verteidigen.

2: Die Kampagnen der Frauenorganisationen, einschließlich der Frauenvereinigung, die sich an die Gesellschaft als Ganzes und an die Frauen im Besonderen richteten, deren Ergebnisse sich in der Entwicklung eines Verständnisses der Frauen und ihrer Teilhabe an der Arbeitswelt zu zeigen begannen. Diese Veränderungen verunsicherte Männer und brachte die Erkenntnis mit sich, dass die Frauen anfingen, sich ihre Rechte zu nehmen. Diese Rechte wurden ihnen zum Teil genommen und ihr Status wurde herabgesetzt.

AIB: Wie arbeitet ihr?

Avin: Wenn Fälle von Frauen, die Schwierigkeiten haben, vorliegen, werden sie von der Frauenkommission, dem Frauenhaus und Kongra Star aufgearbeitet. Wenn sich herausstellt, dass der Fall lösbar ist, wird daran gearbeitet, und wenn klar wird, wie lange es dauern wird, bis die Probleme gelöst sind, werden sie in das Sheila-Zentrum gebracht. In diesem Zentrum wird an der psychologischen Genesung der Frauen gearbeitet, da die meisten von ihnen physischer oder psychologischer, teils sexualisierter Gewalt ausgesetzt waren. Diese Behandlung erfolgt in Einzelsitzungen, die von Fachleuten für psychologische Beratung durchgeführt werden, und in schwierigen Fällen wird eine Koordinierung mit Psychiatern vorgenommen, und es finden psychologische Gruppensitzungen statt. Diese Sitzungen sind für alle Frauen gedacht, um ihre gemeinsamen Schwierigkeiten zu besprechen und um Erfahrungen auszutauschen, von denen die ganze Gruppe profitieren kann.

Im Zentrum werden auch Unterrichtsstunden angeboten, da die meisten dieser Frauen Opfer der patriarchalischen Ideologie sind, die sie des Lernens beraubt hat. Im Zentrum lernen sie daher gängige Sprachen wie Arabisch und Kurdisch in Wort und Schrift.

Damit sie sich auf sich selbst verlassen können, nachdem sie ihre Probleme durch die Frauenkommission und andere Frauenorganisationen gelöst und das Sheila-Zentrum verlassen haben, werden die Frauen in Berufen ausgebildet. Die Frauen sollen befähigt werden, eine Arbeit aufnehmen zu können, mit der sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Sie sollen in der Lage sein, sich auf sich selbst zu verlassen und Schritte auf dem Weg zur Selbstständigkeit und dem Anfang der wirtschaftlichen Unabhängigkeit zu gehen.

Die Bewohnerinnen des Zentrums werden auch medizinisch betreut. Des weiteren gibt es zur Förderung der Bildung ein Vortragsprogramm, um ihr organisatorisches, intellektuelles und kulturelles Können zu verbessern, sowie sportliche Aktivitäten und Gruppenspiele. Das Zentrum bietet auch Serien und spezielle Filme an, die die Erfahrungen von Frauen im Laufe der Geschichte und andere soziale Themen beleuchten. Den Frauen steht auch ein Rechtsberater zur Seite, der einige ihrer Fälle weiterverfolgt, bis sie an die Gerichte verwiesen werden, und der eine juristische Stellungnahme abgibt, wenn sie sich mit ihren Familien versöhnen und die Zusagen ihrer Familien vor Gericht ratifizieren, ihnen keinen Schaden zuzufügen.

AIB: Was sind die größten Probleme vor Ort?

Avin: Aufgrund des ständigen Krieges der Türkei gegen die autonome Verwaltung in Rojava werden fast alle finanziellen Mittel für die Verteidigung verwendet, so dass die Möglichkeiten des Zentrums auf das beschränkt bleiben, was zur Verfügung steht.

In Rojava - Nord- und Ostsyrien - sind nicht nur die Frauen Gewalt ausgesetzt. Vertreterinnen und Vertreter der Demokratischen Selbstverwaltung sind ständig der tödlichen Gefahr durch türkischen Drohnenterror ausgesetzt. Als Leiterin der Frauenkommission von Al-Dschazīra und Verantwortliche für die Bewohnerinnen und Bewohner der Schutzzentren muss ich mich aufgrund meiner Arbeit ständig zwischen den Städten der Provinz bewegen. Diese Ortswechsel gelten als große Gefahr und setzen mein Leben einer ständigen Bedrohung aus, vor allem durch die türkischen Angriffe, die unseren Himmel nicht verlassen, so dass meine tägliche Arbeit mit der Möglichkeit verbunden bleibt, meine Sicherheit zu gewährleisten und mich davor zu bewahren, zur Zielscheibe des türkischen Faschismus zu werden, wie es mit meinen Mitstreiterinnen (Zeinab Sarukhan, Hevrin Khalaf, Zahra Barkal, Yusra Darwish, Jian Tolheldan) und Dutzenden anderen geschehen ist.

In dieser Phase stehen wir an einem sehr wichtigen Scheideweg. Wir arbeiten vor allem daran, die Reihen all derer zu vereinen, die sich nach Freiheit sehnen, die zum Frieden aufrufen und die an das Projekt einer demokratischen Nation und die, angesichts der türkischen Kriegsmaschinerie, die unseren Himmel in eine Hölle verwandelt hat, an die Befreiung der Frauen glauben und um ihre Übergriffe auf die Zivilbevölkerung und ihre systematischen Angriffe auf die Infrastruktur zu begrenzen.

Wir rufen alle auf, die glauben, dass die Revolution von Rojava eine globale Frauenrevolution ist und die Losung JIN, JIYAN, AZADÎ zu einer Philosophie für unser Leben als internationale Frauen geworden ist.

AIB: Wie können wir euch unterstützen?

Avin: Damit, das unsere Sache in der Welt bekannt gemacht wird und wir und unsere Institutionen unterstützt werden. Wir werden der Kern für den Aufbau einer gesunden syrischen Gesellschaft, eines neuen Nahen Ostens und einer internationalen Frauenunion sein: Gegen Gewalt, für Gleichberechtigung, Verfechterin von Leben und Frieden. Wir besiegen das reaktionäre patriarchalische Denken und erreichen soziale Gerechtigkeit.

AIB: Was birgt die Zukunft?

Avin: Mit den genannten Punkten ist das 21. Jahrhundert das Jahrhundert der Frauenbefreiung. Die Zukunft bringt radikale Veränderungen in der Geschichte des Frauenkampfes mit sich. So wie wir eine gesellschaftliche Frauenrevolution erleben, haben es auch die Frauen in Kurdistan und im Iran mit dem JIN JIYAN AZADÎ-Aufstand erlebt. Die Frauen in Afghanistan, die sich gegen die Taliban-Organisation gestellt haben, haben sie erlebt. Politische Aktivistinnen, die die türkische Politik ablehnen und andere. Deshalb betrachten wir, die Frauen aus Nord- und Ostsyrien, unsere Revolution als eine Revolution der Inspiration für alle Frauen der Welt, und unsere Errungenschaften sind die Errungenschaften aller kämpfenden Frauen. Wir alle glauben, dass unsere Zukunft den Erfolg unserer Selbstverwaltung in sich trägt, die mit dem Denken, dem Willen, dem Wesen und unter der Führung der Frauen geführt wird. Es gibt kein Leben ohne Frauen - JIN JIYAN AZADÎ

AIB: Vielen Dank für das Interview, Avin.

Ihr könnt das Frauenhaus in der Region Cizîrê auch mit einer Spende unterstützen:

Name: Kurdistanhilfe e. V.

IBAN: DE40 2005 0550 1049 2227 04

Stichwort: Women‘s shelter