Über uns
Das Antifaschistische Infoblatt (AIB) ist eine bundesweit berichtende Zeitschrift aus Berlin. Seit 1987 veröffentlichen wir beständig Recherchen über Entwicklungen in der extremen Rechten und beobachten gesellschaftliche Diskurse aus antifaschistischer Perspektive. Von Beginn an wurde die Zeitung durch ein ehrenamtlich arbeitendes Redaktionskollektiv im Eigenverlag herausgegeben, unterstützt von vielen Korrespondent_innen1 und Autor_innen. Die Zeitschrift erscheint viermal im Jahr mit einem Umfang von rund 60 Seiten. Wir bieten sorgfältig recherchierte Hintergrundartikel, die in kommerziell ausgerichteten Medien in dieser Ausführlichkeit nur selten Platz finden. Das Antifaschistische Infoblatt ist unabhängig, kritisch und fühlt sich den Grundsätzen von Qualität und Unabhängigkeit journalistischer Arbeit verpflichtet. Die von uns verbreiteten Informationen werden sowohl von antifaschistischen Initiativen und Aktivist_innen, als auch von Journalist_innen und gegen Rechts aktiven Gewerkschafter_innen und Politiker_innen für ihre Arbeit genutzt und sind somit zu einer wichtigen Grundlage antifaschistischer Arbeit geworden.
Seit dem Erscheinen unserer Nullnummer im Frühjahr 1987 hat sich die politische Landschaft immer wieder verändert. Genau wie zahlreiche andere antifaschistische Aktivist_innen gingen wir durch die Höhen und Tiefen der letzten Jahre, fühlten uns vom Rechtsruck überrannt, suchten nach Möglichkeiten des Eingreifens und konnten kleine und große Erfolge im Kampf gegen Rechts genießen.
Verändert hat sich auch die mediale Landschaft. Seit der breiten Nutzbarkeit des Internets lassen sich Informationen schnell verarbeiten, vielen zugänglich machen und sind nahezu jederzeit verfügbar. Es gibt nicht selten ein Überangebot. Informationen von Qualität, Tiefe und Verifizierbarkeit bleiben dabei aber häufig Glücksfunde. Als Printmedium mit vierteljährlicher Frequenz mussten wir uns auf diese Situation einstellen, wir legten verstärkt Wert auf tiefer gehende Recherchen und Berichte mit Hintergrundinformationen und Analysen, die Fakten in breitere Kontexte stellen.
So finden auch in unseren Ressorts »Diskussion« und »Antifa« regelmäßig inhaltliche Debatten zwischen antifaschistischen Gruppen und Berichte über antifaschistische Initiativen, Kampagnen, Konzepte und Aktivitäten ihren Raum. Gesellschaftliche Entwicklungen und weit verbreitete Elemente extrem rechter Ideologien werden im Ressort »Gesellschaft« dargestellt und analysiert. Kritische Berichte und Auswertungen zu Fragen der Sicherheitspolitik haben ihren Platz in der Rubrik »Staat und Repression«. Wir berichten hier über staatliche Bestrebungen, unabhängiges, und gelegentlich die staatliche Deutungshoheit in Frage stellendes, antifaschistisches und gesellschaftskritisches Engagement zu kriminalisieren und zu delegitimieren. Im Ressort »Rassismus« wird nicht nur über gesellschaftlichen und staatlichen Rassismus sowie Flüchtlingspolitik berichtet, es werden auch antirassistische Projekte und Initiativen vorgestellt.
WIDERSTAND BRAUCHT GEGENÖFFENTLICHKEIT...
Oft widersprechen unsere Recherchen und Analysen den offiziellen Verlautbarungen von Politiker_innen und Sicherheitsbehörden, aber auch medialen Diskursen. Insbesondere wenn politische Hintergründe ausgeblendet, autoritäre, nationalistische und rassistische Stimmungen in der Gesellschaft geleugnet oder rechte Aktivitäten bagatellisiert werden. Das war so während der Pogromwelle in der ersten Hälfte der 1990er Jahre. Das war ebenso in den Folgen des sogenannten »Antifa-Sommers« Anfang der 2000er, als alle vermeintlich »antifaschistisch-wachgerüttelt« auf die Straßen gingen. Und das ist heute wieder so, wenn die Extremismusdoktrin erneut Konjunktur hat, Antifaschismus kriminalisiert und unabhängiges, zivilgesellschaftliches Engagement gegen Rechts behindert wird.
Auch ungern gesehene Verbindungen und ideologische Gemeinsamkeiten von konservativen Kreisen und Neonazis, sowie kontinuierliche Analysen über das sogenannte rechtspopulistische, das national- und rechtskonservative Spektrum finden sich im Ressort »Braunzone« wieder.
Die geistesgeschichtlichen Quellen und Bezüge der (extremen) Rechten sowie historische Themen werden im Ressort »Geschichte« dargelegt.
...BUNDESWEIT...
Als bundesweit erscheinende und berichtende antifaschistische Zeitschrift arbeiten wir mit verschiedenen antifaschistischen Medienprojekten und Archiven, Journalist_innen, Historiker_innen und Aktivist_innen aus der antifaschistischen Bewegung in Deutschland zusammen. Wir berichten über Themen von überregionaler Bedeutung, fassen Erkenntnisse zusammen und tragen dazu bei, Informationslücken zu schließen, indem wir insbesondere aus Regionen berichten, in denen es nur wenig antifaschistische Öffentlichkeit gibt.
...INTERNATIONAL...
Im Wissen, dass extrem rechte Ideologien und Akteure auch in anderen Teilen der Welt in unterschiedlicher Ausprägung vorhanden, und auch international vernetzt sind, arbeiten wir seit 1988 mit antifaschistischen Initiativen in Europa und Nordamerika zusammen. Das Antifaschistische Infoblatt ist Mitglied des »Antifa-Net. International Antifascist Network for Research and Education«. Diese im Oktober 2003 gegründete Plattform steht für die gemeinsame Kooperation verschiedener antifaschistischer Magazine und Initiativen in Europa und den USA. Unsere internationale Zusammenarbeit findet neben der regelmäßigen Berichterstattung aus anderen Ländern im Ressort »International«, vor allem auch in gegenseitiger praktischer Unterstützung, Vortragsreisen und Know-How-Austausch sowie gemeinsamen Publikationen ihren Ausdruck.
...UND GEMEINSAM!
Für ein Zeitungsprojekt, das ausschließlich ehrenamtlich im Redaktionskollektiv erstellt wird, ist Unterstützung natürlich lebensnotwendig. Und dies auf allen Ebenen. Nicht nur, dass jedes abgeschlossene Abo, besser noch: Jedes Förder-Abo oder auch jede Spende und jede geschaltete Anzeige, jeder Online-Link oder -Banner, das finanzielle Fortbestehen des AIB sichert. Auch und gerade leben wir vom Austausch und der Beteiligung der antifaschistischen Bewegung am Projekt. Sei es in Form von inhaltlichen (Debatten-)Beiträgen, Regional-Berichten oder Auswertungen von Ereignissen, oder sei es durch das Zuspielen von Informationen und Rohdaten, Hinweisen und Kontakten.
Nehmt Kontakt mit uns auf!
Das Wissen um extrem rechte Ideologien, die Kenntnis der Akteure, Organisationen und Infrastruktur, sowie die Analyse der Entwicklungen, ist die Grundvoraussetzung für ihre aktive Bekämpfung.
Hierzu einen Beitrag zu leisten ist unser Antrieb.
- 1Das AIB verwendet einen Unterstrich »_« zwischen männlicher und weiblicher Form eines Wortes als geschlechtsneutrale Schreibweise. Also z.B. »Leser_innen«. Damit wollen wir deutlich machen, dass neben männlichem und weiblichem Geschlecht noch andere Geschlechtsidentitäten existieren und diese ebenfalls in unseren Texten sprachlich darstellen. Ausgenommen sind hiervon Gruppen und Personen, die aufgrund ihrer Ideologie explizit für eine strikt zweigeschlechtliche Gesellschaft - bis hin zum Vernichtungswillen gegenüber Personen uneindeutigen Geschlechts, eintreten. Gastbeiträge können von dieser Konvention abweichen. <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Gender-Gap_%28Unterstrich%29">Mehr dazu</a>.