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Hamburg-Bergedorf – Neonaziterror und Repression

Einleitung

Im Hamburger Stadtteil Bergedorf, wo sich seit einigen Jahren der Terror neonazistischer Schlägertrupps enorm verstärkt hat, fand am 12. November 1988 eine antifaschistische Demonstration statt. An dieser Demonstration beteiligten sich 500 bis 600 Menschen - eine sehr hohe Zahl für Bergedorf.

Symbolbild. Foto: flickr.com; Dave Conner; CC BY 2.0

Während der Demonstration kam es immer wieder zu Provokationen durch die Neonazis. Sie standen gut geschützt von der Hamburger Bereitschaftspolizei am Rand der Demonstration oder fuhren mit Kübelwagen laut gröhlend durch den Stadtteil. Anstatt gegen die Neonazis vorzugehen, versuchten die Polizei nach der zweistündigen Demonstration etwa 40 DemonstrantInnen, die auf dem Nachhauseweg waren, einzukesseln.

Abends versammelten sich vor einer Spielhalle ca. 20 Neonazis, welche unter anderem mit Baseballschlägern bewaffnet waren. Als mehrere AntifaschistInnen einen möglichen Angriff der Neonazis verhindern wollten, wurden scheinbar aus der Neonazigruppe zwei Schüsse abgegeben. Daraufhin zogen sich die AntifaschistInnen sofort zurück. Später stellte sich heraus, daß auch Zivilpolizisten geschossen haben könnten.

Die Polizei durchkämmte den Bergedorfer Schloßpark, wo sie zwanzig vermeintlich linke Menschen festnahm. Anschließend stürmte die Polizei das selbstverwaltete Jugendzentrum "Cafe Flop". Dort nahmen die Polizei nochmal willkürlich vier Personen fest.

Vor dem "Cafe Flop", auf der gegenüberliegenden Straßenseite, standen die Neonazis und fotografierten die Festgenommenen. Die Polizei leisteten dabei eine Art "Amtshilfe zum guten Bild", indem sie den "Cafe Flop"-BesucherInnen Hände und Tücher vom Gesicht zogen. Alle Festgenommen haben mittlerweile Vorladungen bekommen, sodass mit einem Prozeß zu rechnen ist.