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Schwelm: Blockade gegen die DVU

Einleitung

Rund 4000 AntifaschistInnen verhinderten am 22. Januar 1989 eine Versammlung der neonazistischen „Deutschen Volksunion" (DVU) in  Schwelm (Nordrhein Westfalen). Aufgerufen hatte ein breites Bündnis von Gewerkschaften bis zu den autonomen AntifaschistInnen.

Auch der FAP-Funktionär Siegfried Borchardt wollte zur DVU Veranstaltung. Hier links im Bild bei einer Neonazi-Demonstration.

Vor dem angesetzten Beginn der Veranstaltung umstellten die AntifaschistInnen das Lokal, schloßen feste DemonstrantInnen-Reihen (Ketten) und verwehrten den Rechten und Neonazis jeglichen Zutritt. In Vorgesprächen einigten sich die AktivistInnen auf ein Blockadekonzept. Die DVU'ler wurden abgedrängt, eine Eskalation sollte jedoch vermieden werden, damit alle Anwesenden das Konzept mittragen konnten.

Nach Berichten von Beteiligten schloßen die GewerkschafterInnen den inneren Ring um das Lokal, während autonome AntifaschistInnen den äußeren Kreis bildeten. Begünstigt wurde die Aktion auch von der Unterstützung des Bürgermeisters der Stadt und starker Unterstützung aus dem Ort selbst. Die Polizei verhielt sich im Gegensatz zur Berliner Polizei bei der antifaschistischen Anti-REP-Blockade des "Internationalen Congress Centrum" (ICC) am 18. Januar 1989 relativ zurückhaltend.

Eine kritische Situation entstand als 30 Anhänger aus den Kreisen der „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP), vorneweg der Landesvorsitzende Siegfried Borchardt, in Marschformation erschienen. Die Polizei stellte sich zwischen die Neonazis und die AntifaschistInnen und trennte die Gruppen, zum Vorteil der Neonazis.

Einzelne Festnahmeversuche der Polizei gegen AntifaschistInnen scheiterten an der Geschlossenheit der Blockade. Keinem Rechten oder Neonazi gelang es das Lokal zu betreten, sie mußten unter Polizeischutz zum Bahnhof gebracht werden.