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Neonazistischer Thor Steinar Shop in Schweden – Norwegen interveniert

Bild: attenzione-photo.com

Eine "Thor Steinar" Jacke auf einer Neonazi-Demonstration in Skandinavien.

Schwedische AntifaschistInnen haben neue Belege für die Einbindung der Modemarke Thor Steinar in die extreme Rechte veröffentlicht. Laut der schwedischen Antifagruppe »AFA Dokumentation« wirbt ein Ladengeschäft der neonazistischen Schwedischen Widerstandsbewegung (Svenska motstandsrörelsen, SMR) im Stockholmer Vorort Huddinge auf Flyern damit, der »einzige Thor-Steinar-Laden in Schweden« zu sein. Die SMR nutze das Geschäft auch als Treffpunkt und verkaufe dort Propagandamaterial. Seit den 1990er Jahren betreibt die SMR Ladengeschäfte, um Gelder für die Organisation zu beschaffen. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die Produktionsfirma Mediatex darauf bedacht ist, keine Verbindungen der Marke zu Neonazis öffentlich werden zu lassen, ist man in Schweden weniger zimperlich.

So war zum Beispiel Udo Siegmund, der frühere Anmelder der Internetseite thorsteinar.de, neben einigen Führungskadern der SMR im Juli  2005 zu Gast bei einem Konzert der Nationalsozialistischen Front in Schweden (siehe AIB Nr. 71 »Thor Steinar«). Verantwortlich für den MSR-Laden in Huddinge ist der estnische Neonazi-Tätowierer Mart Plees.

Einer Pressemitteilung der schwedischen AntifaschistInnen zufolge ist der Kontakt von Plees zu Thor Steinar über den in Kopenhagen lebenden deutschen Neonazi Stephan Günther vom Nordischen Hilfswerk zustande gekommen. In dem Laden in Huddinge arbeitet neben Plees auch Pär Öberg, Redakteur der SMR-Zeitung Nationellt Motstand. AntifaschistInnen filmten Öberg in dem Thor-Steinar-Geschäft mit versteckter Kamera beim Verkaufen eines Exemplars des Nationellt Motstand.

Währenddessen wächst der Druck auf die Firma Mediatex aus dem brandenburgischen Zeesen. Der norwegische Staatspräsident Jens Stoltenberg erkundigte sich Anfang Dezember 2006 bei einem Besuch in Berlin bei der Bundeskanzlerin Angela Merkel nach der Firma und kündigte an, auf allen Ebenen dagegen vorzugehen, dass die Thor Steinar-Bekleidung mit der norwegischen Flagge verziert ist.

Dem Verbraucherministerium in Brandenburg gegenüber stellt der norwegische Botschafter Bjørn Tore Godal klar, dass es für das Königreich Norwegen, welches durch die Nazis überfallen und besetzt wurde, im höchsten Maße inakzeptabel sei, dass »die Symbole unserer demokratischen Gesellschaft mit neonazistischen und rechtsextremistischen Gruppen und Gedankengut in Verbindung gesetzt werden«.1


Siehe auch: http://motkraft.net/index.php?view=news&id=2479

  • 1Die schwedische Tageszeitung VG, 3. Dezember 2006, Krever stans av tysk klesmerke, Misbruker norske symboler i klær for nynazister og høyreekstreme, Hans Chr. Hansson.