AIB
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1.2013
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21.4.2013
Umkämpfte Erinnerung
Von den litauischen Jüd_innen, die wegen ihres jiddischen Dialekts »Litwaks« genannt wurden, lebte ein Drittel in Vilnius (Wilna), das als »Jerusalem Litauens« galt. Nachdem Polen die Region Vilnius 1922 annektiert hatte, wurde Kaunas (Kowno) vorübergehend litauische Hauptstadt. Der junge litauische Staat räumte der jüdischen Gemeinde erstmals Minderheitenrechte ein, und weil litauische Nationalist_innen mit Polen beschäftigt waren, blühte sie auf. Der polnische Antisemitismus war stärker ausgeprägt, doch profitierte auch die Wilnaer Gemeinde vom polnisch-litauischen Konflikt. So wuchs Fania