Kein Vergessen
Thomas BillsteinDas neu erschienene Buch ‚Kein Vergessen‘ geht auf den Twitter-Account #Kein-Vergessen und den Facebook-Account OpferRechterGewalt zurück.
Thomas Billstein richtete sie ein, um einerseits die unbekannten Opfer aus dem Vergessen zu holen, andererseits um die alltägliche rechte Gewalt zu dokumentieren. Die Fälle werden detailliert beschrieben und enthalten auch Informationen zur juristischen Strafverfolgung.
Eingeleitet wird das Buch durch die Definition der „Todesopfer rechter Gewalt“, einem Kapitel zu extrem rechter Ideologie und Gewalt sowie den TäterInnen und ihren Motiven. Der Hauptteil ist die Dokumentation der Todesopfer rechter Gewalt, die am Ende ergänzt wird von Getöteten innerhalb des (extrem) rechten Milieus, den Fällen mit Anfangsverdacht und einem möglichen rechten Tatmotiv, Anfangsverdachtsfällen bei Polizei und Behörden sowie Todesfällen „bei denen sich die Verdachtsmomente nicht bestätigt haben“.
Zum Schluss wird von Thomas Billstein die Normalisierung und Enttabuisierung von rechten, rassistischen und faschistischen Positionen, mit ihrer diffusen Szene von rechten Friedensbewegten und AnhängerInnen von Verschwörungserzählungen über Prepper und Reichsbürger bis zur "Identitären Bewegung", für eine immer größer werdende Bedrohung einer Vielzahl von Menschen verantwortlich gemacht, die bekämpft werden muss.
Das Buch ist für eine Weltflucht an einem Winterabend wenig geeignet, sondern zeigt die tödliche Realität menschenverachtender Ideologie.
Thomas Billstein
"Kein Vergessen - Todesopfer rechter Gewalt in Deutschland nach 1945"
ISBN 978-3-89771-278-23
44 Seiten; 19,80 €
Unrast Verlag, Münster, 2020