USA: Neonazi-Skinheads planten Anschläge in Kalifornien
Center for Democratic Renewal People Against Racist Terror (PART)Im Sommer 1993 wurden in Los Angeles und Umgebung acht Neonazi-Skinheads verhaftet, die mehrere Mordanschläge auf Schwarze und jüdische Einrichtungen und Personen geplant haben sollen. Die Acht gehören zu der Gruppe »Fourth Reich Skinheads«, die enge Verbindungen zu den berüchtigten Neonazi bzw. Neonazi-Skinhead-Organisationen »White Aryan Resistance« (WAR; »Weißer Arischer Widerstand«), geführt von Tom Metzger und »Church of the Creator« (COTC; »Kirche des Schöpfers«) geführt von Ben Klassen und Rick McCarty haben.
Laut FBI prahlte der Anführer der »Fourth Reich Skinheads«, der 20jährige Christopher David Fisher, er habe bereits mindestens drei Rohrbomben-Anschläge ausgeführt. Chris Fisher, Carl Daniel B. (17 Jahre) und weitere AnhängerInnen im Alter zwischen 17 und 42 wurden festgenommen, nachdem ein FBl-Undercover-Agent enttarnt worden war.
Der Agent Michael G. (»Joe Allen«) versorgte in den vergangenen 18 Monaten mehrere radikal rechte Gruppen mit mindestens 23 Schußwaffen und mit stattlichen Geldbeträgen. Kurz bevor »Allen« aufflog, lobte ihn die COTC noch in ihrem Mitteilungsblatt »Racial Loyality« dafür, daß er das Geld für ein Trainingslager in Kalifornien und für Kautionszahlungen für in Kanada verhaftete COTC-Mitglieder besorgt hatte.
Die Infiltration durch FBI-Agenten sorgt also keineswegs dafür, daß das Gewaltpotential der rassistischen Gruppen verringert wird. Nur wenige Tage nach den Verhaftungen in Los Angeles wurden in Sacramento (Nord-Kalifornien) und in Tacoma (Bundesstaat Washington) Bomben- und Brandanschläge gegen eine Synagoge und zwei örtliche Büros der Schwarzen US-Bürgerrechtsorganisation NAACP verübt, die zum Glück nur Sachschaden anrichteten.
Drei Neonazi-Skinheads mit Verbindungen zur COTC wurden in Kalifornien und Washington nach diesen Anschlägen verhaftet. Zwei von ihnen sind außerdem Mitglieder der „American Front“.
Der langjährige Führer der COTC, der 73-jährigen Ben Klassen, beging mittlerweile Selbstmord. Die neuheidnische COTC, die sich zumindest in den USA auf die Rekrutierung rechts-gerichteter Skinheads spezialisiert, hat Ableger in mehreren US-Bundesstaaten, in Kanada, Britannien und Südafrika.