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Berlin-Treptow: Antifa Kundgebung nach Mord

Einleitung

Ein leicht geistig behinderter junger Mann wurde an einem Treffpunkt gewalttätiger Neonazis erschlagen aufgefunden.

Symbolfoto; Alexander Rentsch; CC BY-NC-ND 2.0

(Symbolfoto; Alexander Rentsch; CC BY-NC-ND 2.0)

Am 24. Oktober 1993 wurde Hans H. (28) nahe dem S-Bahnhof Schöneweide erschlagen bzw. totgetreten. Die Polizei ermittelt noch, vermutet aber »keinen politischen Hintergrund«.

Das dieser Mord etwas damit zu tun haben könnte, dass Hans H. als leicht geistig behindert wahrgenommen wurde, kommt offenbar nicht in Betracht. Der S-Bahnhof ist seit einiger Zeit Treffpunkt einer brutalen Neonazi-Clique.

Hans H. aus dem benachbarten Johannisthal hielt sich oft am Bahnhof auf, da hier eine Verwandte für die S-Bahn arbeitete. Hans H. galt als eine Art S-Bahn-Fan und war die ganze Nacht bis 2.00 morgens im Bezirk mit S-Bahn herum gefahren. Laut Berichten von lokalen Antifas aufgrund der Präsenz gewalttätiger Neonazi-Cliquen in Gegend für potentielle Opfer von Neonazis ein gefährliches Hobby. Allein wenige Stunde vor dem Tod von Hans H. kam es am S-Bahnhof zu zwei unterschiedlichen Überfällen durch "Jugendliche".

Am Tattag rief um 6 Uhr 30 ein unbekannter Mann bei der Feuerwehr an und teilte mit es liege jemand leblos im Gebüsch nahe dem S-Bahnhof Schöneweide. Die Verletzungen deuten auf tödliche Verletzungen durch Hiebe mit einem stumpfen Gegenstand und durch Tritte auf den Kopf hin.

Am 5. November 1993 organisierten einige AntifaschistInnen eine Kundgebung zum Gedenken an Hans H. auf dem Vorplatz des S-Bahnhofes. Die anschließend geplante Mahnwache wurde wegen mehrfacher Bedrohung durch Neonazis abgesagt.