Neurechte Tagung mit Hindernissen
Seit dem Jahr 2000 führt das neurechte Institut für Staatspolitik (IfS) regelmäßig das Berliner Kolleg als ihre Großveranstaltung in der Hauptstadt durch. Das für den 9. Mai angekündigte 17. Berliner Kolleg stand unter dem Motto »Die deutsche Frage und das Jahr 1989 – Deutschland zwischen Sonderweg und Anpassung«.
Als Redner waren neben dem ideologischen Stichwortgeber des Instituts Karlheinz Weißmann auch verschiedene Vertreter aus Politik und Wissenschaft geladen. Fand das letzte Kolleg noch ungestört in der stadtbekannten Bildungseinrichtung Urania statt (siehe AIB 80: »Intellektuelle Antidemokraten in Berlins Mitte« ), musste die Institutsleitung diesmal auf ein Sprachzentrum in der Berliner Innenstadt ausweichen.
Doch nachdem der Vermieter über den politischen Hintergrund des IfS informiert wurde, nahm dieser von der Vermietung Abstand. Das Institut fand kurzfristig neue Räumlichkeiten in einem Berliner Außenbezirk. Aufgrund der Intervention verschiedener Initiativen und Parteien trat auch dieser Vermieter von einer Veranstaltung in seinen Räumlichkeiten zurück. Dem Veranstaltungsleiter Erik Lehnert gelang es abermals, einen neuen Veranstaltungsort kurzfristig zu organisieren. Diesmal in einem Altberliner Fabrikgebäude, welches gar nicht dem elitären Anspruch des IfS und seiner Veranstaltungsteilnehmer entsprach.
Schließlich fanden sich trotz der kurzfristigen Änderungen des Tagungsortes etwa 150 Teilnehmer zum Berliner Kolleg des IfS ein. Als Referenten waren der letzte und langjährige Präsident des Gesamtdeutschen Institut – Bundesanstalt für gesamtdeutsche Aufgaben Detlef Kühn, der Dozent für Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin Prof. Dr. Steffen Dietzsch neben Prof. Dr. Menno Aden, dem Vorsitzenden der revisionistischen Staats- und Wirtschaftspolitische Gesellschaft (SWG) geladen.
Auf der halbjährlichen Veranstaltung präsentierte das Institut für Staatspolitik und der nahe stehende Verlag Edition Antaios nicht nur seine Arbeit einen breiten Publikum. Das Berliner Kolleg dient neben der politischen Verortung durch die Tagungsbeiträge, v.a. auch als wichtige Kommunikationsbasis für die zahlreichen Teilnehmer fernab der Öffentlichkeit.