Neonazi-Konzert in Berlin
Am 5. Juni 2004 fand in Berlin ein als »Freiheitstreffen europäischer Nationalisten« deklariertes Konzert der Berliner Neonazi-Band »Spreegeschwader« und dem »Landser«-Sänger Michael Regener (»Lunikoff«) statt.
Unter dem Motto »Die Freiheit steht auf in Europa und morgen gehört ihr die Welt!« wollten hier der Berliner Eckart Bräuniger über »Die Europaidee in Vergangenheit und Gegenwart« und der Thüringer Thorsten Heise über »Das Syndikat der EU-Bürokraten und die Folgen für Europa« referieren. Illes Zsolt (»Elek«) aus Ungarn wurde mit einer Rede zum Thema »Internationalistische Machenschaften und nationaler Widerstand in Ungarn« angekündigt. Für Platzreservierungen wurde im Aufruf der NPD-Funktionär Stefan Lux und die Berliner NPD-Zentrale genannt.
Die rund 60 TeilnehmerInnen versammelten sich auf dem Auto-Werkstattgelände des ehemaligen NPD-Kreisvorsitzenden Albrecht Reither in der Joseph-Orlopp-Straße. Nachdem die Reden und das Konzert beendet waren und in der Umgebung anreisende Neonazis in direkte Auseinandersetzungen mit AntifaschistInnen verwickelt wurden, registrierte auch die Berliner Polizei das Konzert und überprüfte die Personalien der Anwesenden.
Vier Anzeigen wurden gefertigt, unter anderem wegen des Zeigens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und wegen Beleidigung. Über 400 Euro in einer Geldkassette, ein Schlagzeug, eine Gitarre, ein Hocker, ein Baseballschläger und ein Fass mit Altöl wurden beschlagnahmt. Zwei Personen, die Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen trugen, nahm die Polizei zur erkennungsdienstlichen Behandlung mit.
Die engen Verbindungen zwischen »Spreegeschwader« und Michael Regener sind offenbar. So ist die Internetseite von »Lunikoff« auf den Nazi-Laden »On the Streets« in Hennigsdorf (Brandenburg) registriert. Dieser Laden, in welchen die Band »Spreegeschwader« um Alexander Gast involviert ist, wurde auch als Ansprechpartner für »Lunikoff«-Merchandise genannt.