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Neonazikonzert: Stecker ziehen in Finowfurt

Der neonazistische Veranstaltungsschutz im einheit­lichen »Staffel«- T-Shirt.

Kurz nach 21 Uhr endete am 18. Mai 2013 ein RechtsRock-Konzert mit 650 Neonazis im brandenburgischen Finowfurt (Gemeinde Schorfheide) vorzeitig. Die Polizei löste das Konzert auf, nachdem mehrfach der Hitlergruß gezeigt wurde. Damit konnten nicht alle der dreizehn angekündigten Bands beim »Benefizkonzert« für »Kameraden in Not« auf dem Gelände von Klaus Mann, Landesvorsitzender der Partei »Die Rechte« in Brandenburg, auftreten. Auf dem mittlerweile bedeutendsten Veranstaltungsort für Neonazi­events im Bundesland hatten zuvor Szene­größen wie »Sleipnir« gespielt. Auch »Legion of Thor«, die wie »Sleipnir« ein neues Album veröffentlicht haben, waren neben weiteren Bands aus Ostdeutschland geladen. Darunter die Brandenburger Formationen »Exzess«, »Frontfeuer«, »Hausmannskost«, »Klänge des Blutes« sowie die Bands »Jungblut« und »Wortgefecht«.

Organisiert wurde das Konzert von der Berliner Neonaziaktivistin Gesine Hennrich, ehemals »Frontbann 24«. Weitere »Frontbann 24«-Aktivisten sowie Neonazis des »Nationalen Widerstand Berlin« fungierten als OrdnerInnen – mit orangefarbigen T-Shirts und der Aufschrift »Staffel«. Das Konzert werteten Veranstalterin Hennrich und Gäste vom FSN.tv, einem neonazistischen Internetradio, als Erfolg, obwohl die anreisenden TeilnehmerInnen weite Umwege und starke Verzögerungen in Kauf nehmen mussten. Knapp 1.000 Antifaschist_innen hatten die Anfahrtswege zum Konzertgelände durch Sitzblockaden versperrt. Für die kommenden Monate sind bereits mehrere Neonaziveranstaltungen auf dem Gelände angemeldet, neben dem »Preußentag« der NPD im Oktober ist für den 17. August, dem Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß, ein Konzert mit »Kategorie C« angekündigt.