Foto: A2B Berlin, CC BY-NC-SA 3.0 DE
AIB
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4.2017
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28.3.2018
„Anarchie ist machbar, Herr Nachbar“
Als der 21-jährige Werkzeugmacher aus Quedlinburg Silvio Meier 1986 nach Ostberlin zog, kannte er dort fast niemanden. Er fand eine leer stehende Wohnung in der Friedrichshainer Bänschstraße. Wie viele Ostberliner Mietskasernen war die Einraumwohnung weder mit Bad oder Dusche, und statt Heizung mit Kohleofen ausgestattet. Was ihn beschäftigte, war die offensichtliche Ziellosigkeit der erdrückenden und politisch erstarrten DDR. Als Idealist träumte er von einem Wandel des Sozialismus, egalitärer und radikal-demokratisch sollte er werden — dass dieser Wandel weder aus der SED noch aus der