NPD-Aufmarsch in Frankfurt behindert
Zum wiederholten Mal hat die „Nationaldemokratische Partei Deutschlands“ (NPD) versucht in Frankfurt-Main eine Demonstration durchzuführen.
Etwa 50 NPD-Anhänger waren am 17. Februar 1990 am angegeben Treffpunkt, einem NPD-Büro in der Nähe des Arbeitsamtes erschienen. Zeitgleich waren mehrere Tausend AntifaschistInnen, in der Stadt. Ein Großteil der TeilnehmerInnen der Gegendemonstration waren SchülerInnen, die vom StadtschülerInnenrat mobilisiert wurden.
Weil die NPD-Demonstration "Für die Wiedervereinigung der zwei deutschen Staaten" den Neonazi-Treffpunkt umkreiste, versuchte die Polizei das Erreichen dieses Ortes durch die GegendemonstrantInnen zu verhindern. Durch einen massiven Polizei-Einsatz nach ersten Rangeleien (u.a. wurden vier Wasserwerfer eingesetzt) und einer Verfolgungsjagd am Main entlang trieb die Polizei eine Gruppe AntifaschistInnen in die Arme von circa 70 Neonazis ("Taunusfront", FAP und rechte Hooligans). Die so plötzlich mit den Neonazis konfrontierten AntifaschistInnen waren jedoch Willens und in der Lage, sich zu wehren. Die Neonazis, die die antifaschistische Kundgebung eigentlich angreifen wollen, mußten sich zurückziehen.
Trotzdem kann man nur von einem Teilerfolg sprechen: Zwar ist eine breite Gegenmobilisierung gelungen, dennoch gab es Verletzten und rund 30 Festnahmen unter den AntifaschistInnen. Nach Berichten von KundgebungsteilnehmerInnen war neben dem aggressiven Vorgehen der Polizei, insbesondere das organisierte Auftreten der Neonazis auffällig.
Die Demonstration reiht sich ein in eine Reihe von Aktivitäten der NPD vor Ort. Die NPD-Funktionäre Uschi Gerhold, Winfried Kraus und Christine Ringmayer kandidierten bei der Wahl für die NPD, um in den Frankfurter Römer zu ziehen. Die NPD-Stadtverordneten Uschi Gerhold und Karl Gerhold sollen mit dem NPD-Vorstandsmitglied Hartmut Höschen nach Erfurt gefahren sein, um dort NPD Interessenten zu besuchen.