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MMA-Veranstalter positionieren sich rechts

Einleitung

Für Szenekenner_innen wenig überraschend, für die sich betont unpolitisch gebende deutsche Kampfsportszene jedoch ungewöhnlich, haben sich die Macher der Leipziger Mixed Martial Arts (MMA)-Veranstaltung „Imperium Fighting Championship“ (Imperium FC) zur Bundestagswahl deutlich positioniert. Gleich mehrfach forderten die Veranstalter ihre etwas mehr als 10.000 Facebook-Follower dazu auf, ihre Kreuze bei der Alternative für Deutschland" (AfD) zu machen.

Screenshot von youtube.com; Troll Man

Ivo Cuk wird bei youtube als Soldat vor einer Fahne der HOS präsentiert.

„Imperium FC“ veranstaltet seit 2014 regelmäßig größere MMA-Events in Leipzig und hatte bisher versucht, sich öffentlich als "unpolitische" Sportveranstaltung darzustellen.

Trotz deutlicher Überschneidungen von Publikum, Kämpfern und Organisatoren in die sächsische Neonazi- und Hooligan-­Szene und öffentlicher antifaschistischer Proteste gegen die Events muss die Strategie als teilweise erfolgreich bewertet werden: So nahmen in der Vergangenheit zahlreiche politisch unverdächtige und teils sportlich etablierte MMA-Gyms und deren Kämpfer an „Imperium FC“ teil und die deutschsprachigen Kampfsportmedien blendeten die Neonazi-Connection in ihrer meist völlig unkritischen Berichterstattung in der Regel aus. Und das, obwohl der einschlägig bekannte MMA-Kämpfer Benjamin Brinsa als eines der Gesichter der Veranstaltung auftritt und mindestens drei Mitglieder des „Imperium Fight Team“ als Tatverdächtige für einen Überfall von über 200 rechten Hooligans und Neonazis auf den alternativen Leipziger Stadtteil Connewitz im Januar 2016 gelten.1

Auch beim Berliner MMA-Event „Sprawl & Brawl“ fällt es spätestens nach dem sechsten Event im September 2017 schwer, an Zufälle zu glauben: Nachdem der Austragungsort, das Berliner Tempodrom, den Kämpfer Ivo Cuk ("The Croatian Patriot" & "The Scorpion") wegen dessen Ustaša-Tattoos2 von der Fightcard streichen ließ3 , buchten die Veranstalter für einen anderen Kampf kurzerhand ausgerechnet Frank Kortz nach – ein als Neonazi und Zuhälter in der MMA-Szene bekanntes Schwergewicht mit gleich mehreren Haken­kreuz- und weiteren neonazistischen Tattoos.4 .

Besonders dreist erscheint dieser Vorgang angesichts dessen, dass genau diese beiden Neonazis 2016 auf Drängen von ran fighting – ProSiebenSat.1 Sports aus dem Programm von „German MMA Championship 10“ entfernt wurden. „Sprawl&Brawl“ scheinen derartige Feinfühligkeiten wenig zu scheren: Seit Bestehen der Serie traten bereits verschiedene -teils prominente- Anhänger von „Hammerskins“, „Blood & Honour“, „HooNaRa“5 oder der Bran­denburger Neonazi-Szene an, häufig mit deutlichen Tätowierungen und teils mit entsprechender Einlaufmusik.