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Anklagen gegen deutsche „Combat 18“-Anhänger

Einleitung

Die Bundesanwaltschaft hat Anfang 2024 vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf Anklage gegen die bekannten Neonazis Stanley Röske, Keven Langner, Gregor Alexander Michels und Robin Schmiemann erhoben.

Alexander Michels
(Foto: Archiv/exif-recherche)

Alexander Michels (links) u.a. mit Teilen der Band „Oidoxie“ im Februar 2018.

Die Angeschuldigten sollen als Rädelsführer den organisatorischen Zusammenhalt der verbotenen Vereinigung „Combat 18 Deutschland“ aufrecht erhalten haben. Trotz Verbots betrieben die Beschuldigten die Vereinigung gemeinsam mit diversen anderen Mitgliedern bis zum Frühjahr 2022 fort, wobei ihnen eine zentrale Rolle zukam. 

Angeführt von Stanley Röske richtete die Gruppe ab Ende Oktober 2020 mindestens 14 konspirative Treffen aus. Während dieser Treffen absolvierten die Teilnehmer u.a. „Leistungsmärsche“ und veranstalteten Aufnahmeverfahren für „Supporter“. 

Gegenstand der maßgeblich von Langner und Schmiemann betreuten Aufnahmeverfahren war neben einer praktischen Prüfung auch ein Theorieteil mit Fragen zum Nationalsozialismus. Michels organisierte für die Gruppe RechtsRock-Konzerte und vertrieb zusammen mit Röske Tonträger und Kleidungsstücke mit Bezug zu „Combat 18 Deutschland“. Insbesondere Röske sorgte überdies für eine Vernetzung mit anderen Neonazi-Gruppen, darunter „Knockout 51“ (Eisenach). 

Die Bundesanwaltschaft hatte die Ermittlungen übernommen und zeitweilig gegen insgesamt 21 Beschuldigte geführt. Die Verfahren gegen 17 mutmaßliche (einfache) Mitglieder von „Combat 18 Deutschland“ wurden im Sommer 2023 an die zuständigen Staatsanwaltschaften der Länder abgegeben.

In Norddeutschland geriet der frühere „Combat 18“-Anhänger Peter Borchert erneut in die Medien. Mit zwei Komplizen soll der heutige „Bandidos“-Rocker in eine Wohnung und in zwei Einfamilienhäuser eingebrochen sein. Die Staatsanwaltschaft Kiel führte gegen ihn bereits ein Verfahren wegen des Verdachts der bandenmäßigen Hehlerei. Er soll mit Komplizen in ein Pfandhaus eingebrochen sein. Gerichtsfest nachgewiesen werden konnte ihm das bisher nicht. 

Borcherts Komplize Mike M. gilt als Profi-Einbrecher. Sein Name taucht laut Medienberichten auch im Zusammenhang mit einem Doppelmord in Haale im Kreis Rendsburg-Eckernförde auf. Doch nachgewiesen werden konnte auch ihm und den anderen Beschuldigten eine Beteiligung an dem Doppelmord bislang nicht.