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Schweden: Deutsche Neonazis fallen bei Wehrsportübungen auf

Einleitung

Deutsche Neonazis reisen offenbar schon seit Jahren nach Schweden, um dort paramilitärisch ausgebildet zu werden.

Nachdem wir im Antifaschistischen Infoblatt Nr. 17 erste Hinweise dazu veröffentlicht haben, liegt uns jetzt ein Augenzeugenbericht über eine dieser Übungen, die im Sommer 1991 stattfand, vor.

Zur Erinnerung: Der Berliner Neonazi „Hacki“ prahlte mit einer Postkarte vom Juli 1991 an die Antifa-Jugendfront (Berlin) mit seiner Teilnahme an einem Wehrsportlager in Schweden – Värmland, bei Arjäng. Hinter dem Spitznamen "Hacki" verbirgt sich nach Aussagen von Szene-Insidern und Szene-Kennern der Berliner Neonazi Andreas H. aus den Strukturen der Neonazi-Partei „Nationale Alternative“ (NA) aus Berlin Lichtenberg.

Im nun vorliegenden Bericht von Augenzeugen wird geschrieben, das sie im Sommer 1991 eine Gruppe von »etwa 20 jungen Männern, aus ganz Deutschland, und zwei uniformierte Anführer, die militärische Kommandos gaben« in der Nähe von Lenhartsfors beobachtet haben. Lenhartsfors ist eine Kleinstadt bei Arjäng in Südwestschweden und liegt inmitten eines weitverzweigten, gering besiedelten und unbewachten Seengebietes, nahe der norwegischen Grenze.

Auf einer der vielen unbewohnten Inseln im Seengebiet »Foxen« wurde eine Gruppe von Deutschen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren beim Training beobachtet: Den jungen Männern wurde beigebracht »welche Stellen am Körper (Schlagadern etc.) man treffen und wie das Messer gedreht werden müsse, damit der Angegriffene mit Sicherheit verblute.« Nach Angaben der Beobachter wurden auf »jener Insel nicht Verteidigungs-, sondern Killertechniken geprobt.« Kurze Zeit später sahen sie »einen Reisebus (Berliner Kennzeichen) mit 30 bis 40 Glatzen« an sich vorbeifahren.

Die ortsansässige Bevölkerung bestätigte, das seit spätestens 1985 solche Übungen in diesem Gebiet stattfänden. Einige erzählten, daß sie »die deutschen Touristen mit den Uniformen, Abzeichen und Stiefeln«, die nur kommen um »Krieg zu spielen« nicht leiden könnten.