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FAP-Aufmarsch am 1. Mai 1993 in Berlin

Einleitung

Letztes Jahr konnten wir über eine gelungene Verhinderung des angekündigten Aufmarsches der „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP) am 1. Mai in Berlin - Prenzlauer Berg berichten (Antifaschistisches Infoblatt Nr. 18). Dieses Jahr konnte die FAP fast ungestört durch Berlin - Lichtenberg marschieren.

Der FAP-Funktionär Thorsten Heise beim Aufmarsch in Berlin.

Circa 100 TeilnehmerInnen aus dem Kreis um die FAP-Berlin, nahmen an dem Aufmarsch teil. Unter ihnen die bekannten Berliner Neonazis Heiko Baumert (ehemals „Nationale Alternative“), Mirko Tambach, Detlef Cholewa (FAP Treptow), Tino St. (FAP Treptow), Marco Sp. (Treptow), Sofia Boche (Treptow) und Lars Burmeister (Berliner FAP Chef). Auch einige Mitglieder der Berliner Neonazi-Gruppe "Vandalen – ariogermanische Kampfgemeinschaft" waren vor Ort. Aus diesem Spektrum wurden u.a. Jörg Bendix Wendt und Andreas C. erkannt. Als auswärtige FAP-Funktionäre waren Thorsten Heise und Friedhelm Busse zur Unterstützung angereist.

Die Neonazis hatten auf Grund ihrer letztjährigen Erfahrungen mit massivem antifaschistischem Gegenprotest ziemliche Angst vor einem erneuten Fiasko. Doch dieses Jahr waren weniger entschlossene AntifaschistInnen kurzfristig mobilisierbar gewesen. Als die Neonazis eine Gruppe protestierender antifaschistischer GewerkschafterInnen erblickten, mußte Heise seine ganze Kraft darauf verwenden, die eigenen Leute ruhig zu halten. Als die Berliner Polizei die AntifaschistInnen von der Straße räumte, damit die FAP ungestört weiter demonstrieren konnte, wurde dies von anderen AntifaschistInnen genutzt, um dem Aufmarsch wenigstens das Abschluß-Transparent zu entreißen und die letzten Reihen etwas durcheinander zu wirbeln. Das war dann auch die erste und letzte mögliche Störung des Aufmarsches.

Einige Wochen später wurde in dem Gebiet des Aufmarsches massiv Propaganda der FAP in die Briefkästen gesteckt, zu Pfingsten brannte dort ein AusländerInnenwohnheim. Alles Hinweise darauf, daß sich die FAP in Berlin jetzt, wo sie sich in Berlin-Prenzelberg ausreichend breit gemacht hat und relativ ungestört arbeiten kann, nach Berlin-Lichtenberg ausbreitet.