Köln: Holocaust-Leugner Fred Leuchter verhaftet
Der US-amerikanische Auschwitzleugner Frederick „Fred“ Arthur Leuchter ist kurz vor seinem Fernsehauftritt in der Sendung »Schreinemakers live« am 28. Oktober 1993 in Köln verhaftet worden.1
Er ist Verfasser des 1988 von Ernst Zündel in Auftrag gegebenen "Leuchter-Gutachtens", das als "Leuchter Report" für die Holocaust-Leugner/Revisionisten- und (Neo)nazi-Szene das Signal für eine neue Offensive zur antisemitischen Geschichtsverfälschung war. Auf Kosten von Zündel hatte Leuchter 1988 die ehemaligen KZs Auschwitz und Majdanek in Polen "inspiziert", um den NS-Massenmord in den Gaskammern leugnen zu können. Die Verteidigung des sog. "Leuchter-Gutachten" übemahm u.a. der vorsitzende der "Cause Foundation", Rechtsanwalt Kirk Lyons.
Leuchter war auf Einladung des NPD-Funktionär Günter Deckert am 10. November 1991 bei einer Veranstaltung der NPD in Weinheim mit seinen Thesen aufgetreten. Er konnte aber anschließend unbehelligt wieder ausreisen. Jetzt wurde auf Betreiben der Staatsanwaltschaft Mannheim doch noch ein Haftbefehl erlassen. Eine Freilassung auf Kaution wurde zunächst abgelehnt. Im November 1993 konnte er dann jedoch gegen Kaution von 20.000 D-Mark das Land verlassen.
Die Beweislage ist eindeutig, da ein Videoband der damaligen Veranstaltung existiert. Zu fragen bleibt, wieso der Fernsehsender„Sat 1“ diesen in aller Welt bekannten Vertreter der »Auschwitzlüge« überhaupt einlud. Normalerweise kann er nur in Neonazikreisen als Pseudo-»Spezialist« auftreten. Allein die Absicht, ihm vor einem Millionenpublikum ein Forum zu geben, sollte für die Verantwortlichen Konsequenzen haben.
- 1Antifaschistische Nachrichten Nr. 23, 1993