Weimar – Neonazi Dienel in Haft
Antifa Nachrichten ThüringenThomas Dienel ist Führer seiner "Deutsch Nationalen Volkspartei" (DNP), die er 1992 in Wechselburg (Sachsen) gründete. Zuvor war er bereits Mitglied der SED, Sekretär der FDJ, Funktionär der "Deutschen Sexliga" und NPD-Politiker gewesen.
Der Neonazi-Führer aus Weimar hatte alles daran gesetzt, als eine Art „Märtyrer“ in den Knast zu kommen. Beharrlich produzierte sich der Angehörige der GdNF mit illegalen Aktivitäten wie Hakenkreuzfahnenschwingen vor laufenden Kameras, Interviews über angebliche Wehrsportaktivitäten, Hetzreden, Beleidigungen etc.
1992 bekannte er sich dazu, Schweinekopf-Hälften mit einem Zettel voller Beleidigungen und Drohungen auf das Gelände der jüdischen Gemeinde in Erfurt geworfen zu haben. Im September 1992 wurde gegen Dienels Umfeld eine Razzia wegen bewaffneter "Wehrsport" Übungen vor laufender Kamera durchgeführt. Auch der bekannte Neonazi-Skinhead Sven R. ("Rosi") aus Rudolstadt hatte sich bei der Gelegenheit bewaffnet filmen lassen. Die Polizei fand bei Durchsuchungen zahlreiche Waffen.
Bei einem Prozess Ende 1992 leugnete er im Gericht den Holocaust, beschimpfte Ausländer und schwang NS-Reden. Zuvor war bereits in einem anderen Fall eine Richterin die eines seiner Verfahren behandelte per Postkarte bedroht worden. Schließlich erhörte ihn das Schöffengericht des Kreisgerichtes Rudolstadt und verordnete ihm eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren und acht Monaten. Anfang 1993 wurde das Urteil bestätigt.
Schlimm gestaltet sich Dienels „Martyrium“ allerdings nicht. In seiner Zelle hängt die Reichskriegsflagge und er darf Telefongespräche von bis zu 30 Minuten führen - etwa mit seinem „Boss“ Christian Worch (Organisationsleiter der GdNF), sowie Ursel Müller einer GdNF-Kaderin aus Mainz-Gonsenheim. Mit beiden korrespondiert er auch, ebenso mit Friedhelm Busse als FAP-Vorsitzenden, Gerhard Frey dem DVU-Vorsitzenden und Harald Neubauer dem DLVH-Vorsitzenden. Über Deutschland hinaus schreibt er auch nach den USA (inkl. Alaska), Australien, Belgien, Dänemark und Großbritannien.
Offenbar hat er Kontakt zu verschiedenen neonazistischen Verlagen aufgenommen, um ein Buch zu publizieren. Beim Verlag von Heinrich Jörn Schönlaub (NF, Arbeitsgemeinschaft Naturreligiöser Stammesverbände Europas) soll er mittlerweile einen Vertrag unterschrieben haben.