HNG-Mitgliederversammlung in Fuldabrück

Am Samstag, den 8. März 1997, fand in Fuldabrück-Ditterhausen bei Kassel die Mitgliederversammlung der "Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V." (HNG) statt. 

Etwa 100 Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet folgten der Einladung der Vorsitzenden Ursula "Ursel" Müller aus Mainz-Gonsenheim in die Gaststätte »Kupferkanne«, welche in dem örtlichem Bürgerhaus untergebracht ist. Auf Anfrage von AntifaschistInnen gab der Gaststättenpächter Bauhaus bekannt, dass sich die Neonazis als Treffen eines Hundeclubs angemeldet hatten. Eine Distanzierung erfolgte auch nach Aufklärung über die wahre Gesinnung seiner Gäste nicht. 

Die Polizei, die das Treffen beobachtete, verstärkte ihre Präsens im Zuge der antifaschistischen Mobilisierung, so daß es von AntifaschistInnen für nicht möglich gehalten wurde, das Treffen zu verhindern. 

Die Koordinierung der anreisenden Neo-Faschisten erfolgte über Mobiltelefone durch den Raum Südniedersachsen unter maßgeblichen Anleitung des Neonazikaders Thomas Kubiak von der "Sauerländer Aktionsfront" (SAF). Der 25jährige aus Winterberg-Züschen ist wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zu einem Jahr auf Bewährung verurteilt worden. Eine weitere Verurteilung wartet auf ihn, weil eines seiner Konten als Bankverbindung der antisemitischen und volksverhetzenden SAF-Publikation »Freie Stimme« fungierte.

Die HNG führen Ursula Müller und Kurt Müller aus Mainz-Gonsenheim. Letztes Jahr (1996) waren Heinz Steinbrecher (Sprendlingen), Hildegard Illian (Wetzlar), Andreas Marhauer (Hildesheim) und Sylvia Endres (Erolzheim) neu in den HNG-Vorstand gewählt worden. Waldemar Niklas (Mainz), Norbert Weidner (Bonn), Fritz Cuhrts (Ketzin) und Detlef Glock (Salzkotten) hatten den Vorstand verlassen. Über aktuelle Änderungen im HNG-Vorstand wurde bis her nichts berichtet.