Neonazi-Schulungszentrum in Thüringen geplant
Redaktionskollektiv "Was geht ab?" (Gastbeitrag)Der "Freundeskreis Nationaler Sozialisten/Aktion Volkswille" (FNS/AV) aus Thüringen plant u.a. laut der Zeitschrift "Sonnenbanner" (14./15. 1998) die Einrichtung einer »Nationalen Politischen Lehr- und Bildungsanstalt für Kader- und Eliteschulung«.
Im nächsten Jahr soll »ein Gebäude mit genügend großer Fläche» gekauft werden. Geplant sind hier die »Schaffung gemmeinnütziger Arbeit« wie z.B. die »Pflege hilfsbedürftigerVeteranen/Veteraninnen«, »Schulungen zur Weiterbildung befähigter Kameraden/innen« und natürlich »Sport und Leibesübungen« zur »Stählung des eigenen Körpers«.
Verantwortlich für dieses Projekt zeichnet sich der ehem. FAP-Anhänger Michael See, der auch als V.i.S.d.P. für die "Partei der Arbeit in Deutschland" (PdA) fungiert und auf einer Telefonliste für den Rudolf-Heß-Marsch 1996 in Worms stand (siehe AIB Nr. 42).
Bereits als jugendlicher Neonazi musste er wegen schwerer Gewalttaten ins Gefängnis. Ab Sommer 1993 galt See als Kopf der "Kameradschaft Leinefelde". Bis zu seinem Ausschluß 1994 war Michael See Ortsgruppenleiter der "Aktion Sauberes Deutschland" (ASD) in Leinefelde und Funktionär des "Internationale Hilfskomitee für nationale politische Verfolgte und deren Angehörige e.V." (IHV) für Thüringen.
Später gründete See die "Aktion Volkswille", die sich 1995 mit dem "Freundeskreis Nationaler Sozialisten" von Michael Neubauer zusammentat. Neubauer war bis zu seinem Ausschluß 1994 Ortsgruppenleiter der ASD in Mühlhausen und IHV-Funktionär für "Thüringen/Ost".
Momentan sitzt Neubauer wegen gefährlicher Körperverletzung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte in Hildburghausen im Gefängnis. Nach eigenen Angaben will er aber eine Verlegung in eine therapeutische Einrichtung beantragen, um seine Haftzeit zu verkürzen und seine Haftbedingungen zu verbessern.
Immerhin verfügt der FNS/AV auch über eine eigene "Gefangenenbetreuung", die über Falko Pareigis in Uder kontaktiert werden kann.