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»Porträt einer Kameradschaft – Der Märkische Heimatschutz«

Wie funktioniert eine Neonazi-Kameradschaft? Mit welchen Methoden wird versucht, Rückhalt in der Bevölkerung zu gewinnen? Welche Themen werden bearbeitet, welche Strategien und welche Ideologie steckt dahinter? Diesen für die Antifa-Arbeit grundlegenden Fragen hat sich ein AutorInnen-Kollektiv aus dem Land Brandenburg gewidmet und versucht, sie am Beispiel des Kameradschafts-Netzwerkes »Märkischer Heimatschutz« (MHS) zu beantworten.

Herausgekommen ist ein 32-seitiges Heft, dass sich in Schwerpunktartikeln der Entstehung, dem Aufbau, den Aktionsformen und dem neonazistischen Ideensystem des MHS widmet. Durch die detaillierte und reich bebilderte Darstellung entsteht so ein dichtes Bild des organisierten Neonazismus in Brandenburg. Das Ziel der Broschüre – Argumente und Informationen für die Arbeit gegen Rechts zu liefern – wurde im Ganzen sehr gut erreicht. Durch die einfache Sprache und den umfangreichen Erklärungen eignet sich die Broschüre besonders als Handreichung für politische AkteurInnen, die sich noch nicht lange mit der Neonazi-Thematik beschäftigen. Beleuchtet werden unter anderem die jüngeren Entwicklungen in der Kamderadschaftsszene und die Motivation und Methoden der Neonazis, in soziale Bewegungen hineinzuwirken. Durchzogen wird die Broschüre richtigerweise von der Analyse, dass Kameradschaften wie der MHS keine marginalisierte Randgruppe sind sondern im Mainstream etablierte Ansichten erfolgreich aufgreifen und radikalisieren. Antifaschismus, so das Fazit der AutorInnen, muss dementsprechend gesellschaftskritisch sein, »um nicht zahnlos zu werden«.

Die einzigen Mankos des Hefts sind der unscharf bleibende Abschnitt zu Handlungsstrategien gegen Rechts, der über die Forderung nach gesellschaftlicher Ausgrenzung nicht hinauskommt, sowie die teilweise mangelnde Sorgfalt bei der Rechtschreibung.

Die Broschüre kann per E-Mail an mhs-broschuere [at] inforiot.de (mhs-broschuere[at]inforiot[dot]de) unter Angabe einer Postadresse kostenlos bezogen werden.
Auf der Internetseite www.inforiot.de steht sie zudem als Download im PDF-Format bereit.