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Die "Jungen Republikanern" 1989

Einleitung

In dem Artikel über die REPs in der Ausgabe Nr. 4 des Antifaschistischen Infoblatts (AIB) hatten wir einige Namen und Fakten über die Verbindungen und die Zusammenarbeit von Aktivisten der "Die Republikaner" (REP) mit anderen (extrem) rechten Organisationen und Neonazis dargestellt. Trotz der offiziellen Distanzierungen von (Neo)Faschisten, wie sie die Parteiführung ständig verbreitet, bleiben Kontakte natürlich bestehen.

Foto: Christian Ditsch

Die "Jungen Republikaner" (JRep) sind von dem Distanzierungs-Bemühungen anscheinend nicht besonders intensiv betroffen. Sie gehen offensiv die Eingliederung rechter bis äußerst rechter Personen in die Partei an.

Die JRep gründete sich am 30. Mai 1987 und ließen sich Anfang Dezember 1988 in das Münchener Vereinsregister eingetragen. In München soll am 16. Februar 1990, ein Prozeß vor dem Landgericht darüber entscheiden, ob die "Jungen Republikaner e.V." sich weiterhin als die Jugendorganisation der REPs bezeichnen darf. Angeblich will Schönhuber keine Jugendorganisation - oder zumindest nicht diese. Am 2. September 1988 hat sich dann innerhalb des REP-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen ein "Landesarbeitskreis Junge Republikaner" gegründet, der an der "Bewußtseinsbildung innerhalb der Jugend" arbeiten und mit allen aufgeschlossenen Personen und Organisationen in Dialog treten will.

In Westberlin planen die REP-Funktionäre Olaf Hempelmann und Dieter Löschmann die Gründung einer "Republikanischen Jugend" im Landesverband Berlin

In einer "Leverkusener Erklärung" veröffentlichten sie ihr politisches Selbstverständnis und erklären ihr Ziel in der Etablierung einer selbständigen Jugendorganisation der REPs, wobei sie unter allen Umständen das Einvernehmen mit der Parteiführung aufrechterhalten wollen. In einer "Programmatischen Plattform des Arbeitskreises JRep" eröffnen sie eine "Diskussionsgrundlage", die sie als einen Beitrag für die "Herausbildung eines soliden Ideologischen Fundaments für eine republikanische Bewegung in Deutschland" verstehen. Dieses Papier strotzt vor "nationalrevolutionären" Inhalten.

Der Arbeitskreis JRep propagiert eine bei der 'Neuen Rechten' beliebt gewordene Formel, die sie als den "Dritten Weg jenseits von Kommunismus und Kapitalismus" bezeichnen. Hinter dem Arbeitskreis JRep in NRW und ihrer programmatischen Plattform steht u. a. der rechte Aktivist Marcus Bauer aus Bochum. Bauer bezeichnete sich selbst als "Nationalrevolutionär" (Naro) und war schon in den verschiedensten Organisationen aus dem braunen Spektrum aktiv. Bis vor kurzem wurde über ihn die Naro-Zeitschrift "Aufbruch" vertrieben.

Der Herausgeber des "Aufbruch" ist eine Organisation die sich "Politische Offensive" (PO) nennt. In PO hatte sich im Mai 1987 der "National Revolutionäre Koordinations Ausschuß (NRKA)" umbenannt, wo es zur Spaltung kam, nachdem NRKA/PO Mitglied Bauer mit einigen anderen rechten Aktivisten ausschließlich die Zusammenarbeit mit anderen bestehenden (extrem) rechten Organisationen forderte.

Diese Linie zum Sammeln der (extrem) rechten Kräfte in einer Organisation will Marcus Bauer jetzt vermutlich mit seiner Funktion als Leiter des "Arbeitskreises Jrep" bei den Republikanern verwirklicht wissen.