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Stille Hilfe

Andrea Röpke
Einleitung

Im Morgengrauen kamen die Flüchtlinge zu Fuß über die deutsch-dänische Grenze. Sie klopften an die Tür der kleinen dänischen Gärtnerei und nannten das Codewort: Phalaenopsis. Der Name der Orchidee öffnete ihnen das Tor zur Freiheit. Sofort ließ der junge dänische Fluchthelfer Vagner Kristensen, der freiwillig in der SS-Division Wiking gedient hatte, seine Arbeit liegen und begleitete die deutschen Kameraden zum nächsten sicheren Schleusungspunkt. Mit seiner Hilfe gelang im Herbst 1946 auch Johann von Leers die Flucht ins rettende Ausland. In seiner Heimat wurde der hochbelastete NS-Funktionär gesucht, als Chefideologe im Reichspropagandaministerium war er nicht nur zuständig für sogenannte »Rassenfragen«, sondern galt als mitverantworlicher Unterstützer des Massenmords an den europäischen Juden.

Bild: Fundacion Memoria del Holocausto

Auch Adolf Eichmann floh über die »Rattenlinie«. Hier der Rotkreuz-Ausweis, mit dem er 1950 unter falschem Namen nach Argentinien einreiste.

Über eine weitere Anlaufstelle der »Fluchtroute Nord«  in Malmö gelangte von Leers mit dem Schiff nach Ägypten. Dessen damaliger Oberbefehlshaber Gamal Abd el Nasser galt als glühender Antisemit, der später als Präsident des Landes, auch von der »ägyptischen Endlösung« träumte. Als Berater für den Waffenhandel im Nahen Osten hatte Nasser bereits den ehemaligen Chef der Sabotageabteilung des Reichssicherheitshauptamtes, Obersturmbannführer Otto Skorzeny unter Vertrag genommen. Unter Skorzenys Fittiche heuerten rund 100 deutsche »Fachleute« für den ägyptischen Sicherheitsdienst an. Viele davon waren international gesuchte NS-Verbrecher, zum Beispiel der frühere SS-Hauptsturmführer Alois Brunner, einst mit zuständig für Deportationen in ganz Europa. Aus Sicherheitsgründen konvertierte auch Johann von Leers zum Islam. Als Amin ben Omar arbeitete der frühere Goebbels-Adjutant wenige Jahre später in leitender Funktion im ägyptischen Informationsministerium, um Agitation gegen Israel zu betreiben. Dort in Kairo traf ihn sein Fluchthelfer von einst, der dänische SS-Mann Kristensen, 1959 beim Bier im »Löwenbräu« wieder.

Solche alten Geschichten erzählte Kristensen stolz seinen Kameraden beim  SS-Treffen im Kursaal zu Krumpendorf in Österreich. Jedes Jahr im Herbst treffen sich die überlebenden Mitglieder der Waffen-SS zum Plausch und zum Austausch ihrer fragwürdigen Heldentaten. Der Star der braunen Szene beim österreichischen Ulrichsberg-Treffen ist Gudrun Burwitz aus München. Die Tochter des früheren Reichsführers SS Heinrich Himmler hält Hof unter den letzten ehemaligen Untergebenen ihrers Vaters. Auch Kristensen fieberte Mitte der 90er Jahre dieser Audienz entgegen. Später stellte sich heraus, dass beide nicht nur dieselben Massenmörder verehren, sondern auch für eine weit verzweigte Organisation tätig waren: die Stille Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte e.V. Kristensen als Fluchthelfer auf der »Fluchtroute Nord« des Vereines, Burwitz als Betreuerin von inhaftierten SS-Verbrechern.

Hinter dem anrührenden Namen der Stillen Hilfe verbirgt sich eine verschworene Gemeinschaft von früheren Nationalsozialisten und ehemaligen Angehörigen der Waffen-SS, die gemäß dem Wahlspruch der SS »Unsere Ehre heißt Treue« nach Kriegsende halfen, gesuchte SS-Schergen ins Ausland zu schleusen. Später änderten sich die Aufgaben der Organisation. Offiziell kümmerte sich der Verein um inhaftierte NS-Kriegsverbrecher, besorgte Anwälte und Geld für die Angehörigen. Unter dem Vorwand, ein mildtätiger Verein zu sein, gelingt es den Mitgliedern der Organisation, Geld für die braune Bewegung zusammenzutragen und systematisch braune Nachwuchsarbeit zu betreiben – seit über 50 Jahren.

Aus dieser organisierten Fluchthilfe, die auch SS-Schergen wie Erich Priebke oder Klaus Barbie nutzten, um sich nach Südamerika abzusetzen, ist die Stille Hilfe für Kriegsgefangene und Internierte e.V. hervorgegangen. Unter diesem Namen wurde die Organisation erstmals am 15. November 1951 in das Vereinsregister Wolfratshausen unter Nr. VR 43/51 eingetragen. Wenige Wochen zuvor, am 7. Oktober 1951, hatten sich ehemalige hochrangige SS-Offiziere mit Würdenträgern der evangelischen und katholischen Kirche zur Gründungsversammlung getroffen. Dem Vorstand gehörten neben der ersten Vorsitzenden Prinzessin Helene-Elisabeth von Isenburg der württembergische Altbischof Theophil Wurm, der Münchener Weihbischof Johannes Neuhäusler wie auch der ehemalige SS-Standartenführer Wilhelm Spengler und SS-Ober- sturmbannführer Heinrich Malz, vormals persönlicher Referent  von SS-Obergruppenführer Ernst Kaltenbrunner, ab 1943 Vollstrecker bei der »Endlösung der Judenfrage«, an.

Laut Satzung verfolgt der Verein das Ziel »in stiller tätiger Hilfe allen denjenigen (zu) helfen, die infolge der Verhältnisse der Kriegs- und Nachkriegszeit durch Gefangennahme, Internierung oder ähnliche, von ihnen persönlich nicht zu vertretende Umstände ihre Freiheit verloren haben«. Von dieser Fürsorge profitierten Kriegsverbrecher wie Gottfried Weise, der im Konzentrationslager in Auschwitz gemordet hat, oder Josef Schwammberger, der als Lagerleiter in den polnischen Städten Rozwadow und Mielec sowie als Kommandant des Ghettos Przemysl verantwortlich für zahllose Morde gewesen ist. Die Stille Hilfe hat aus diesen Tätern Opfer gemacht. Im Vereinsjargon heißen NS-Massenmörder stets nur »Kriegsverurteilte«, für die alles unternommen wird, um Begnadigungen durchzusetzen.

Dazu nutzten die »Stillen Helfer« auch ihre teils engen Kontakte zu prominenten Mitgliedern der Unionsparteien. Der ehemalige bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß war ein guter Bekannter des rechten Rechtsanwaltes Rudolf Aschenauer, der die Stille Hilfe bis zu seinem Tod anführte. Zum Partei-Hardliner Alfred Dregger, von 1982 bis 1991 CDU-Fraktionschef im Bundestag, hatte der Verein offensichtlich ebenfalls einen guten Draht. Am 20. Februar 1989 jedenfalls schreibt Dregger an die »Stillen Helfer«: »Sie haben mich in der Vergangenheit um Unterstützung der Bemühungen zur Freilassung der beiden letzten deutschen Kriegsverurteilten in Breda gebeten.« Und weiter: »Ich begrüße ausdrücklich die Freilassung der beiden Männer.« Bei den beiden »Kriegsverurteilten«, wie sich der inzwischen verstorbene CDU-Politiker Dregger ganz im Stile der Stillen Hilfe ausdrückte, handelte es sich um SS-Hauptsturmführer Ferdinand Hugo aus der Fünten, verantwortlich für die Deportation von mehr als 100.000 Juden aus den Niederlanden, sowie um Franz Fischer, einen für seinen Sadismus berüchtigten SS-Sturmbannführer.

Gegen die Gräueltaten der Nationalsozialisten hatte der Papst einst nichts unternommen, zum Holocaust hatte er geschwiegen. Dafür erhob er nach dem Zusammenbruch des »Dritten Reiches« um so lauter seine Stimme, um Kriegsverbrecher vor dem Galgen zu bewahren. Bei der polnischen Regierung bat er beispielsweise um Gnade für den Gauleiter Arthur Greiser, der als Reichsstatthalter des Reichsgau Wartheland die Morde an 300.000 Juden, Polen und psychisch Kranken im Vernichtungslager Chelmno als »bestes Soldatentum« bezeichnet hatte. Der Vatikan sei »die größte Einzelorganisation, die in die illegale Bewegung von Auswanderern verwickelt ist«, meldete ein US-Agent 1947 an das State Department. Und weiter: »Es gibt große Gruppen von Nazi-Deutschen, die einzig zu dem Zweck nach Italien kommen, fiktive Identifikations-Dokumente zu bekommen, Pässe und Visa, um dann meist unmittelbar über Genua und Barcelona nach Lateinamerika weiterzureisen«.

Mit Hilfe der katholischen Kirche versuchte Stille-Hilfe-Chefin Prinzessin von Isenburg die Arbeit mehrerer Hilfsorganisationen zu koordinieren, die sich alle dem gleichen Ziel verschrieben hatten, nämlich NS-Verbrecher vor Strafe zu bewahren. Dabei arbeitete die braune Adelige auch mit der »Kameradenhilfe« des untergetauchten Altnazis Hans-Ulrich Rudel zusammen, der 1948 über Rom nach Argentinien geflohen und dort ein enger Freund des Diktators Peron geworden war. Rudel, Hitlers höchstdekorierter Kampfflieger, hatte im Zweiten Weltkrieg mit den Bordkanonen seiner JU 87, obschon beinamputiert, bei 2.530 Einsätzen 519 russische Panzer zerschossen. Wegen dieser kriegerischen »Heldentaten« und seiner »unerschütterlichen nationalsozialistischen Gesinnung« wurde Rudel später auch zum Idol vieler Neonazis.

Obwohl die amerikanische Abteilung »Gegenspionage« der US-Army, des Counter Intelligence Corps (CIC) frühzeitig von den als »Ratten- oder Klosterlinien« bezeichneten Fluchtrouten wusste, erfolgte keine Reaktion. Kein Wunder, der amerikanische Geheimdienst nutzte die »Rattenlinie« für eigene Zwecke.  Das CIC hatte Anfang 1947 Klaus Barbie, den ehemaligen Gestapo-Chef von Lyon, als Leiter eines Spionageringes verpflichtet, eben jenen Barbie, der Tausende Juden hatte in die Vernichtungslager deportieren und französische Widerstandskämpfer foltern und ermorden lassen. Offiziell stand der »Schlächter von Lyon« auch auf den Fahndungslisten der Amerikaner, zumal die deutsche Polizei und der französische Geheimdienst nach ihm suchten, aber inoffiziell spionierte er in amerikanischem Auftrag den französischen Geheimdienst sowie ukrainische Emigranten und deutsche Kommunisten in Bayern aus. Als die Franzosen 1951 Wind davon bekamen, wurde die Situation so brenzlich, dass der CIC beschloß, Barbie eine neue Identität zu geben und ihn über Italien nach Südamerika zu schleusen. Barbie war kein Einzelfall. Der US-amerikanische Geheimdienst CIC verhalf in Zusammenarbeit mit dubiosen Fluchthilfeorganisationen einer ganzen Reihe namhafter SS-Schergen zu einem neuen Leben. Auch innerhalb der bundesdeutschen Grenzen griffen die US-Geheimdienste gern auf Hitlers Helfer zurück, wenn es um die Durchsetzung außenpolitischer Ziele ging.

Gleich nach Kriegsende sicherten sie sich beispielsweise die Dienste von Reinhard Gehlen, dem früheren Chef der Abteilung Fremde Heere Ost des Oberkommandos des Heeres. Gehlen war einst für die Aufklärung an der gesamten Ostfront der Wehrmacht zuständig gewesen, vor allem gegen die Sowjetunion. Dieses Wissen konnte man zu Beginn des Kalten Krieges gut gebrauchen. Gehlen gründete mit amerikanischer Hilfe die »Organisation Gehlen« – 1956 in Bundesnachrichtendienst (BND) umbenannt. Reinhard Gehlen griff als Präsident des Auslandsgeheimdienstes immer wieder auf die Hilfe alter Kameraden zurück, u.a. auch auf die von Obersturmbannführer Otto Skorzeny in Kairo.

Ganz im Sinne der Stillen Hilfe richtete die Bundesregierung unter Konrad Adenauer in den 50er Jahren eine »Zentrale Rechtsschutzstelle« ein. Diese Dienststelle sorgte nun dafür, dass Deutsche, die im Ausland wegen Kriegsverbrechen angeklagt waren, Rechtsbeistand erhielten. Dafür wurden Unterlagen über Kriegsverbrecher-Prozesse gesammelt, um beispielsweise in Abwesenheit verurteilte Deutsche warnen zu können, »damit die nicht blindlings irgendwohin fahren, wo sie dann verhaftet werden«, wie damals das Auswärtige Amt mit- teilte. Um dies zu verhindern, arbeitete die »Rechtschutzstelle« eng mit der Stillen Hilfe zusammen. Unter dem Aktenzeichen E 270/50 kümmerte sich der Leiter der Stelle, Johannes Gawlik, persönlich um den Kontakt zu dem SS-Verein: »Ich würde es dankbar begrüßen, wenn Sie mich über Maßnahmen (..) unterrichten würden«, schrieb er einmal an ein Vorstandsmitglied der Stillen Hilfe. 

Doch die Stille Hilfe kümmerte sich nicht nur um ehemalige Nationalsozialisten, sondern sammelt auch Geld für die braune Bewegung und betreibt systematisch Nachwuchsarbeit – auch weiterhin fast unbehelligt von den Verfassungsschutz-Behörden. Die Organisation, die über 40 Jahre als gemeinnütziger Verein eingetragen war, hatte in dieser Zeit ein kleines Vermögen angesammelt. Neben Erbschaften stammte das Geld überwiegend aus Spenden, wobei ein jährliches Spendenaufkommen von über 150.000 D-Mark in den 90er Jahren nicht selten war. Geld, das potenziell nicht nur alten, sondern auch jungen Neonazis zur Verfügung steht. »Für den Fall, dass einmal die Aufgabe der Stillen Hilfe beendet sein sollte, was augenblicklich allerdings noch nicht abzusehen ist, haben wir dafür gesorgt, dass auch dann unser Restvermögen in die richtigen Hände gelangt«, schreibt der jetzige Vereinsvorsitzende Horst Janzen aus Wuppertal jedenfalls in einem vertraulichen Brief. Der pensionierte Ingenieur, der bereits zur zweiten Generation von »Stillen Helfern« gehört, nennt seinen Verein heute liebevoll »Amnesty National«.

Mitglieder der Stillen Hilfe kümmerten sich in den letzten Jahrzehnten persönlich um den braunen Nachwuchs. Der extrem rechte Anwalt und braune Multifunktionär Jürgen Rieger aus Hamburg-Blankenese etwa ist ein politischer Ziehsohn des Stille-Hilfe-Mitglieds Gertrud Herr. Herr, die frühere Funktionärin im Bund Deutscher Mädel (BDM), referierte bis 1998 gern bei Schulungsveranstaltungen in Riegers ehemaligem Tagungsheim in Hetendorf in der Lüneburger Heide. Vor jungen extrem rechten Zuhörern leugnete sie den Holocaust: »Von welcher Rasse die waren, war uns doch egal. Es ging um unsere Rüstung und um weiter nichts. (…) Sie haben eine bessere Verpflegung gehabt als das Zivil. Die haben alles gehabt, was zur leiblichen und körperlichen Notdurft von Menschen gehört, um leistungsfähig zu bleiben für den Krieg.«

In Auschwitz, erzählt Gertrud Herr, habe kein »Mensch einen Menschen absichtlich umgebracht«. Sie wisse, was ein KZ war, versichert sie ihren jungen Zuhörern. »Das, was in Deutschland war, mein Gott, das ist direkt albern, darüber zu reden.« Tote habe es mitunter auch gegeben, denn »die brachten Seuchen mit rein von draußen«. Wegen dieser Seuchengefahr habe man die Leichen verbrennen müssen. »Weiter ist da wirklich nichts gewesen.«


Die unbelehrbare Hitler-Verehrerin aus Hamburg war nicht die einzige Stille Helferin aus den Reihen der Anhänger des Neonazis Jürgen Rieger, weitere Angehörige kamen aus Stadthagen und Buchholz in der Nordheide. »Die Stille Hilfe hatte immer eine Vorbildfunktion für die rechte Szene«, sagt einer, der es wissen muß: Christian Worch, mehrfach vorbestrafter Neonazi, Anführer der militanten Kameradschaftsszene. Der gelernte Notargehilfe gilt als einer der Rädelsführer in den Anfängen der so genannten Anti-Antifa-Kampagne, bei der missliebige Gegner, etwa Politiker, Journalisten, aber auch Richter, Staatsanwälte und Polizisten observiert und deren Adressen und sonstige Angaben gesammelt wurden. Die Daten veröffentlichte Worch anschließend in der von ihm herausgegebenen Zeitschrift »Index«, in der auch für die Altnazi-Organisation geworben wurde.

Kein Wunder also, dass die Stille Hilfe auch als Modell für die Gründung jüngerer brauner Gruppen diente. Beispiel: die »Hilfsgemeinschaft für nationale politische Gefangene und deren Angehörige e.V.« (HNG), mit vermutlich über 500 Mitgliedern die größte Neonazi-Organisation Deutschlands. Wie die Gründer der Stillen Hilfe haben auch die HNG-Aktivisten um Ursel und Curt Müller aus Mainz-Gonsenheim die Vereinsstruktur als Organisationsform gewählt. Die Vereinsform hat Vorteile: Über ihr Spendenaufkommen muss die HNG – wie ihr Vorbild Stille Hilfe – der Öffentlichkeit keine Rechenschaft ablegen, im Gegensatz zu Parteien ihre Großspender nicht nennen. Für die Eintragung ins Vereinsregister hat die HNG ihre Satzung entsprechend frisiert und ihre eigentliche Gesinnung hinter einem karitativen Anstrich versteckt: »Die HNG verfolgt ausschließlich und unmittelbar karitative Zwecke, indem sie nationale politische Gefangene und deren Angehörige im Rahmen der ihr zur Verfügung stehenden Mittel unterstützt.«

Was das in der Praxis bedeutet, demonstriert die HNG mit ihrer Unterstützung für die »Kameraden aus dem nationalen Widerstand«, wie die inhaftierten Neonazis bei ihnen heißen, die etwa nach dem Brandanschlag auf das Flüchtlingsheim in Rostock-Lichtenhagen 1992 festgenommen worden sind. Der Verein betreut ausdrücklich Häftlinge, die »Brandanschläge auf Asylantenunterkünfte, Körperverletzung und andere Strafttaten aus ihrer politischen Gesinnung heraus begangen haben«, wie der Verfassungsschutz Hamburg damals feststellte. Auch einer der Solinger Brandstifter, Christian Reher, wurde jahrelang auf der »Prominenten«-Liste der HNG geführt – inzwischen auf freiem Fuß, ist er nach kurzer Zeit wieder straffällig geworden: vor einem Neonazi-Aufmarsch zeigte er stolz den Hitlergruß.