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Alljährlicher Großaufmarsch in Dresden

Einleitung

Anlässlich des Jahrestages der alliierten Bombardierung Dresdens fanden am 13. und 14. Februar 2009 zwei Neonazi-Großaufmärsche in Dresden statt. Wie schon im Vorjahr führte am Abend des 13. ein »Aktionsbündnis gegen das Vergessen« (AgV) einen »Gedenkmarsch« durch, der unter dem Motto stand »Nicht den Tätern ›geh-denken‹, sondern den Opfern!«. 

Die etwa 1.100 Teilnehmer setzten sich fast ausschließlich aus Anhängern der »Freien Kräfte« und »Autonomen Nationalisten« zusammen. Sie stammten aus dem gesamten Bundesgebiet und mehreren europäischen Ländern, wie Tschechien, Spanien und Schweden. Das »Aktionsbündnis« besteht vorrangig aus parteiungebundenen »Freien Kräften« um den Dresdner Maik Müller. Müller selbst war auch der Anmelder des Marsches. Am folgenden Samstag waren es etwa 6.500 Neonazis, die sich zum »Trauermarsch« der Jungen Landsmannschaft Ostdeutschland (JLO) zusammen fanden. Mehrere Hundert Teilnehmer stammten aus Tschechien und der Slowakei, auch aus anderen Ländern waren Vertreter gekommen. Im Vorfeld wurde aus dem Spektrum der »Freien Kräfte« immer wieder der Vorwurf laut, der JLO-Aufmarsch sei NPD-dominiert.

Und tatsächlich waren im Gegensatz zum Freitag, wo Parteifahnen strikt unerwünscht waren, am Samstag jede Menge NPD-Transparente zu sehen. Hinter einem liefen gemeinsam die derzeitigen NPD-Kontrahenten Udo Voigt und Andreas Molau. Als Redner traten der sächsische JLO-Landesvorsitzende und Anmelder Kai Pfürstinger auf, für die NPD sprach Holger Apfel, weiter richteten Hajo Herrmann und Matthias Faust, der neue DVU-Vorsitzende, sowie Enrique Valls1 (Alianza Nacional-Spanien) und Michael  Laák (Slovenská Pospolitost – Slowakei) Grußworte an die Anwesenden.

Durch das massive Polizeiaufgebot, das sich weitgehend gegen eine zeitgleich stattfindende Demonstration von etwa 4.000 AntifaschistInnen richtete, konnte der Neonaziaufmarsch ungestört durchgeführt werden.

  • 1Enrique Valls Auxach trat auch beim "Fest der Völker" in Thüringen als Redner auf.