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Prozess gegen Mitglieder der Rechtsrockband D.S.T.

Einleitung

In Berlin begann im Februar 2011 ein Prozess gegen acht Protagonisten des RechtsRock-Geschäfts. Die Angeklagten Alexander Willibald Bahls, Peter Marko Brammann und sein Bruder Alexander Brammann sollen Mitglieder der unter dem Pseudonym »X.x.X« firmierenden RechtsRockband D.S.T. (Deutsch, Stolz, Treue) sein und gemeinsam mit den Angeklagten Philip Schlaffer und Alexander Ingo Gast die CD »Die Antwort aufs System« produziert und vertrieben haben.

Auf dieser CD gibt es den Titel »Die Auserwählten«, in dem die Judenverfolgung als »Befreiung« glorifiziert werde. Schlaffer soll laut Anklage die Herstellung der CD mit einer Gesamtauflage von rund 6000 Exemplaren organisiert haben. Das Cover gestaltete demnach Bahls. Der Vertrieb sei über die Läden und Versände von Bahls, Gast und Schlaffer in Berlin, Hennigsdorf und Wismar erfolgt. Auch in Wismar und Tostedt soll Schlaffer Bekleidung mit Symbolen der Waffen-SS gelagert und zum Verkauf angeboten haben. Darüberhinaus soll er eine »Pumpgun« besessen haben. Beide Brammanns (»X.x.X.«) und Uwe Menzel1 (»Burn down«) sowie Gast, Lutz Willert, Andreas Ta. und Schlaffer sollen die CD »Gift für die Ohren« produziert und in Tostedt, Berlin und Hennigsdorf vertrieben haben. Auf dieser CD der Bands »X.x.X« und »Burn down« fand sich der Titel »Es war einmal...«, in dem das »Tagebuch der Anne Frank« verballhornt werde. Besonders pikant: Andreas Ta. war Polizeihauptmeister der Berliner Polizei und Alexander Brammann Mitarbeiter eines Berliner Bezirksamtes.

Die Gesamtauflage von 3000 CDs wurde laut Anklage im Auftrag von Gast produziert. Das Cover und das Booklet gestalteten demnach Willert und Ta.. Der Vertrieb der CD soll über Gast und Schlaffer gelaufen sein. Das Verfahren endete im Oktober 2011 mit Freispruch für Gast, Freiheitsstrafe für Bahls und Bewährung für Schlaffer und die Brammann Brüder. Gast wurde freigesprochen, da laut Gericht die Verunglimpfung von Anne Frank so verklausuliert war, dass der durchschnittliche Hörer nicht versteht, worum es geht. Aus diesem Grunde waren bereits Ende März 2011 die Angeklagten Willert, Andreas Ta. und Menzel freigesprochen worden. Im Fall von Gast war nicht sicher nachweisbar, dass er an Produktion und Vertrieb der RechtsRock-Musik beteiligt gewesen war. Ende November 2011 erfolgte die nächste Razzia bei Peter Brammann und seiner Freundin Daniela M. in Berlin-Kreuzberg. Auch Räume von Robert W. (23) im brandenburgischen Velten wurden durchsucht und mehrere tausend versandfertige CDs von DST/ »XxX« beschlagnahmt.

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  • 1Anfang Juli 2000 stellte die Polizei bei dem Brandenburger Neonazi Uwe Menzel zwei funktionstüchtige Schusswaffen und dazugehörige Munition sicher. Nach der Durchsuchung übergab Menzel der Polizei zusätzlich eine nicht mehr funktionsfähige Maschinenpistole.