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Rechter Polizei-Dozent und Polizeihauptmeister aufgeflogen

Einleitung

Bereits im AIB 75 berichteten wir in einer Kurzmeldung über extrem rechte Vorfälle in der Berliner Polizei. Hier folgt die Fortsetzung: 24 Jahre lang arbeitete Falko Gramse als ehrenamtlicher Dozent für die Landespolizeischule in Berlin-Ruhleben. Weil er ebenso lange Beiträge für rechte Zeitungen schrieb, wurde der 72jährige im Juli 2007 von seiner Tätigkeit entbunden. 

Bild: attenzione-photo.com

24 Jahre lang arbeitete Falko Gramse als ehrenamtlicher Dozent für die Landespolizeischule in Berlin-Ruhleben. Er war auch Autor für die rechte Wochenzeitung Junge Freiheit.

Seit 1983 unterrichtete der Jurist an der Landespolizeischule. Neben Artikeln in der vierteljährlichen Zeitschrift »Deutschland in Geschichte und Gegenwart«, herausgegeben vom extrem rechten Grabert-Verlag, lassen sich Texte des ehemaligen Amtsrichters auch im rassistischen Blatt »Mensch und Maß« und in der DVU-Postille »Deutsche Nationalzeitung« finden. Sein Name taucht auch in der Autorenliste der Wochenzeitung »Junge Freiheit« auf. Die Berliner Polizei erfuhr nach eigenen Angaben erst Mitte Juni 2007 durch Journalisten von der Autorenschaft ihres Dozenten und hat ihn nach Bestätigung der Vorwürfe von seiner Tätigkeit entbunden. Erst vier Monate zuvor war die Landespolizeischule in die Schlagzeilen geraten. Der Holocaust-Überlebende Isaak Behar hatte nach einem Vortrag an der Schule über antisemitische Reaktionen von Polizeischülern berichtet.

Gegen einen 33-Jährigen Polizisten aus der Berliner Wache 64 im Bezirk Lichtenberg wird wegen Volksverhetzung ermittelt, außerdem wird dem Hauptmeister vorgeworfen, zu Straftaten aufgefordert zu haben. Am 2. August 2007 durchsuchten Polizisten die Wohnung ihres Kollegen Andreas T. in Berlin-Mahlsdorf sowie die Wohnung seiner Freundin, der NPD-Funktionärin Michaela Zanker in Berlin-Pankow. Zanker ist die Witwe von Alexander Scholz, ehemaliges Führungsmitglied des neonazistischen Jugendverbandes »Heimattreue Deutsche Jugend« (HDJ). Scholz starb 2002 bei einem Motorradunfall. Die Polizei hat Andreas T. nun die Amtsausübung verboten. Er soll unter anderem bei der Herstellung und Verbreitung von neonazistischer Musik mitgeholfen haben. Die Fahnder beschlagnahmten mehrere Computer, einen Laptop, CDs und DVDs sowie zahlreiche Digitalbilder, die für die Herstellung neonazistischer Musik-Medien benutzt wurden.