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Freiburg: Rechter Messerangriff und rassistischer Übergriff

Quelle "Autonome Antifa Freiburg"
Foto: Autonome Antifa Freiburg

Der AfD-Kandidat Robert Hagerman.

Angriff von Hagerman

Am 12. Juni 2021 hat der „Querdenker“-Aktivist und AfD-Gemeinderatskandidat Robert Hagerman in Freiburg einen Mann mit einem Messer niedergestochen. Der Mann hatte Zivilcourage gezeigt und als Ersthelfer zwei junge Antifaschist_innen versorgt, die Hagerman zuvor mit Reizgas besprüht hatte. Der Verletzte wurde mit einer Stichverletzung ins Krankenhaus gebracht.

Die Tat fand in unmittelbarer Nähe von Hagermans Wohnort statt. Hagerman und die beiden Antifaschist_innen trafen aus unterschiedlichen Richtungen kommend aufeinander. Hagerman reagierte, indem er sein Handy zückte, um „Beweisvideos“ zu drehen. Die beiden Antifaschist_innen entfernten sich, Hagerman nahm die Verfolgung auf und filmtedie ganze Zeit. Hagerman erklärte, die beiden wegen Beleidigung anzeigen zu wollen. Die Antifaschist_innen wollten nicht weiter gefilmt werden und hielten ihre Hände vor Hagermans Handy. Daraufhin holte Hagerman ein größeres Pfeffergel hervor und setzte es mehrfach aus direkter Nähe gegen die beiden Antifaschist_innen ein.

Ein Auto hielt an und der 61-jährige Fahrer des Wagens stieg aus, eilte den verletzten Antifaschist_innen zu Hilfe und versorgte sie mit Wasser. Seine etwas jüngere Begleiterin wartete im Auto. Nach einem Wortgefecht holte Hagerman ein Messer hervor und stach den Ersthelfer nieder. Nach der notärztlichen Erstversorgung vor Ort wurde der stark blutende Verletzte ins Krankenhaus gebracht. Auch seine Beifahrerin musste medizinisch versorgt werden, da sie von Hagerman ebenfalls mit Pfeffergel angegriffen worden war.

Hagerman filmt und provoziert häufig am Rande linker Demonstrationen und macht aktiv Anti-Antifa-Arbeit. Er ist AfD-Aktivist und hat 2019 bei den Wahlen zum Freiburger Gemeinderat für die AfD kandidiert.

(Nachtrag: Mittlerweile erhielt Hagerman einen Strafbefehl wegen gefährlicher Körperverletzung mittels Pfefferspray an den Ersthelfer_innen. Die Ermittlungsverfahren wegen der Messerattacke und der Angriffe auf die Antifaschist_innen wurden eingestellt. Laut Staatsanwaltschaft könne hier Notwehr oder eine straflose "Notwehrüberschreitung" nicht ausgeschlossen werden)

Rassistische Hetzjagd

Am 12. Juni 2021, gab es nicht nur den Messerangriff , sondern auch noch eine rassistische Hetzjagd im Stühlinger und in Haslach. Mehr als ein Dutzend Rassisten hetzten einen migrantischen Antifaschisten mindestens eine halbe Stunde durch Freiburg. Dutzende Menschen griffen nicht ein und holten keine Hilfe. Die Polizei wurde schließlich vom Angegriffenen selbst gerufen. Zwei der Polizisten verbrüderten sich mit dem Haupttäter. Laut Aussage eines der Rassisten ist der Haupttäter selbst Polizist. Die Freiburger Polizei „ermittelt“ nun gegen einen ihrer Beamten sowie drei weitere Beschuldigte, da der Ruf „Ausländer raus“ gefallen sei.