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Gedenkveranstaltung für NSU-Opfer in Rostock durch Neonazis gestört

Michael Fischer (NPD, NSR), 2.v.l., begleitete als Fotograf den versuchten Neonazi-Angriff.

Nach dem Bekanntwerden des neonazistischen Hintergrundes des Mordes 2004 in Rostock, riefen antifaschistische und antirassistische Gruppen am 25. Februar 2012, dem achten Jahrestag, zum Gedenken an Mehmet Turgut auf.

Ihrem Aufruf, am Ort des Geschehens die Erinnerung wach zu halten und sich mit allen Opfern neonazistischer Gewalt zu solidarisieren, folgten ca. 120 Antifaschis­t_innen und Bürger_innen. In Rostock-Toiten­winkel angekommen, wurden die Teilnehmen­den von Dutzenden NPD-Aufklebern und neonazistische Sprühereien wie »Dönermord Ha Ha« empfangen. Bereits am Vortag hatte die rechte Gruppe »Nationale Sozialisten Rostock« (NSR) den Antifaschist_innen auf ihrer Internetseite gedroht. Unter der Überschrift »Toitenwinkel wartet« veröffentlichten sie ein Mob-Foto, auf dem die NPD nahen »Autonomen Nationalisten« vermummt und bewaffnet zu sehen sind. Während der Kundgebung hielten sich die Neonazis jedoch zurück und traten erst nach deren Beendigung in Erscheinung. Wie angekündigt, versuchte eine Gruppe von ca. 16 örtlichen Kameradschaftlern und NPDlern die Antifaschist_innen anzugreifen. Sie beließen es jedoch bei einem Versuch und attackierten stattdessen zwei Polizisten. Unter den Angreifern auf die Kund­gebung befand sich der Anti-Antifa-Fotograf, Aktivist der NSR und NPD-Direktkandidat, Michael Fischer. Bereits im Sommer letzten Jahres kam es im Stadtteil zu einem Überfall von Neonazis auf Antifaschist_innen, der jedoch abgewehrt und von Seiten der Polizei zum Anlass genommen wurde, die antifaschistische Landtagswahlkampagne »Wake up – Stand up« zu krimina­lisieren.