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Westberlin: Proteste gegen REPs im ICC

Westberliner Antifas
Einleitung

Die Wahlkampfveranstaltung der „Republikaner“ (REPs) im "Internationalen Congress Centrum" (ICC) fand mit etwa 700 Rechten statt.1 Während vor dem ICC die Spitze der antifaschistischen Demonstration gegen die "Republikaner" (REP) ankam, betraten auch einige AntifaschistInnen die ICC Hallen.

  • 1Die Veranstaltung mit Franz Schönhuber war von der Berliner REP-Führung um Bernhard Andres und Alexandra Kliche organisiert worden.

In der weitläufigen Eingangshalle waren Sitzgruppen mit zivil gekleideten Herren der Berliner Polizei plaziert. An den Rolltreppenaufgängen standen sie in mehreren lockeren Gruppen. Doch konnte man die zivilen Polizisten und Sicherheitsbeamten ungehindert passieren. Der große Saal im 2. Stockwerk, in dem die SPD Wahlkampf betrieb, war mit fast 5.000 Leuten gut gefüllt, doch waren vereinzelt Menschen zu sehen, die an der sozialdemokratischen Darbietung nicht besonders interessiert waren. Es gab keinen direkten Weg vom Saal der SPD zum REP-Saal. Draußen auf den verschiedenen (Roll-)Treppen, Auf- und Abgängen liefen kleinere Grüppchen hin und her, zwar aufgeschlossen für die vielfältigen Begehungsmöglichkeiten des riesigen Gebäudes aber auch ziemlich desorientiert.

Gegen 19.30 Uhr versammelten sich immer mehr Leute im Foyer des 1. Stockwerks. Von dort war die Haupteingangshalle gut überblicken. Die Halle war durch eine aufgestellte Trennwand geteilt, rechts davon der Weg vom Haupteingang zu den Rolltreppen. Und siehe da, schon kamen die ersten REPs, die durch einen Hintereingang geschleust worden waren: Kleinbürger vom Typ selbstgefällige Deutsche bis hin zu strammen Neonazis. Die Parolen wie "Nazis raus!", "Nazis vertreiben, Ausländer bleiben!" wurden jetzt lauter. Es waren mittlerweile 200 bis 300 antifaschistische Leute, einige Fotografen und ein Trompeter vor Ort. Die REPs versuchten belustigt zu wirken, einige zogen es vor diesen Weg schnell hinter sich zu lassen. Die Polizei filmte die Proteste von gegenüber.

Als gegen 20.00 Uhr noch einige Zuspätkommer der REPs unten vorbeigelaufen waren blieb den linken Aktivisten die Frage: Was nun? Die SPD hatte inzwischen ihre Veranstaltung beendet. Hunderte BesucherInnen strömten die Treppe herunter, blieben aber nur teilweise stehen. Die Parolen gegen die REPs wurden wieder lauter. Die Gelegenheit für massiven Protest wäre günstig gewesen. Nur wenige Zivilbeamte der Polizei oder ICC-Ordner vor der Trennwand, alles voll Leute. Einige rückten näher an die Wand. Es wurde gedrängelt und geschoben, mehrere drückten von hinten nach und relativ schnell fielen die ersten Teile der Stellwand um. Die geringe Anzahl der Ordnungshüter war hilflos. Hinter der Wand hatten sich ein, zwei Reihen Uniformierter aufgestellt. Es entwickelte sich eine kurze Rangelei. Dabei wurden auch aktive REPs gesehen. Etwas mehr Nachdruck und der Weg zur REP-Veranstaltung wäre frei gewesen. Erst später kam ein Trupp behelmter Polizisten, der die Reihen der Polizei verstärkte.

Da sich nun auch die Massen lichteten, beruhigte sich die Szene etwas. Die Chance noch zum Saal der "Republikaner" zu kommen war jetzt vorbei. So lässt sich aus Sicht antifaschistisch Aktiver rückblickend sagen: "Es waren ein paar entschlossene Leute zu wenig und dazu noch zu unvorbereitet."