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Todesschütze aus Heidelberg mit „Der III. Weg“-Verbindung

Einleitung

Ende Januar 2022 kam es in Heidelberg zu einem Amoklauf. Der Täter soll in der Vergangenheit in Kontakt zu einer Neonazigruppe gestanden haben.

Foto: jaime.silva; flickr.com; CC BY-NC-ND 2.0

Die Universität in Heidelberg wurde Tatort eines Amokläufers.

Am 24. Januar 2022 eröffnete der 18-jährige Nikolai Gombert in einem Hörsaal der Universität Heidelberg das Feuer auf mehrere Studierende. Dabei tötete er eine 23-jährige Studentin durch einem Kopfschuss, drei weitere Personen wurden leicht verletzt. Danach floh der Täter in den Außenbereich der Universität und erschoss sich selbst.

Während die Herkunft der Schusswaffen, Nikolai Gombert hatte zwei Gewehre und rund 100 Schuss Munition bei sich, schnell im benachbarten Österreich ermittelt werden konnte, bleibt das Motiv für die Tat weiterhin offen.

Nikolai Gombert stammte aus Berlin-Wilmersdorf, studierte in Heidelberg Biowissenschaften und trat hier polizeilich nicht in Erscheinung. Vor der Tat hatte er seinem Vater eine Textnachricht geschrieben, in der er ankündigte, dass „Leute jetzt bestraft werden müssen“. Dieser hatte daraufhin die Polizei verständigt.

Dem Täter wurden laut Presseberichten in der Vergangenheit mehrere psychiatrische Störungen bescheinigt. Doch wurde nach der Tat ebenfalls durch Presseveröffentlichungen bekannt, das Nikolai Gombert auf einer älteren internen Liste der Neonazi-Kleinstpartei „Der III. Weg“ gefunden worden sei. Demnach soll er Mitglied gewesen und 2019 ausgetreten sein. Auf ihrer Homepage bezeichnete die Partei diese Meldungen als „Fake-News“, gab aber zu, dass Gombert im September 2019 einen Fördermitgliedsantrag gestellt hatte. Lediglich durch eine fehlende Unterschrift sei die Mitgliedschaft nicht zustande gekommen. Dieser Antrag war demnach bei einer Razzia beim damaligen „Der III. Weg“-­Vorsitzenden Klaus Armstroff im März 2020 beschlagnahmt worden.