Niederlande: Rechtsterrorverdächtiger festgenommen
Thomas D., erster von links stehend, posiert mit der Flagge des „Geuzenbond“.
Ende Juli 2025 marschierten „Identitäre“ durch Wien – mit dabei Neonazis aus den Niederlanden. Thomas D. war am Frontbanner im blauen Poloshirt und mit aufgenähtem „Geuzenbond“-Emblem– gut zu erkennen und durfte später auf der Bühne ans Mikrofon treten. Am 14. August 2025 nehmen ihn die niederländischen Behörden im nahe Amsterdam gelegenen Badhoevedorp fest. Der Verdacht: Vorbereitung eines terroristischen Anschlags, illegaler Besitz von Waffen und Munition sowie Herstellung von Waffenteilen.
Der „Geuzenbond“ ist den „Active Clubs“ zuzurechnen. Im Juni 2024 wurde eine Delegation der „Patriot Front“ (USA) mit den „Geuzenbond“ in Amsterdam beaobachtet und deren Anführer Thomas Rousseau gewährte ihnen ein Exklusivinterview.
Bei der parallelen Durchsuchung unter anderem im brabantischen Erp in dem leerstehenden Restaurant „Het Veerhuis“ in Boerdonk bei Erp, dem „Geuzenbond Klubhaus“ - fand die Polizei Schusswaffen und Munition. Wenig später wurde Thomas D. als einer der beiden Bewohner festgenommen.
Niederländische Medien berichten, dass bei Veranstaltungen in dem „Klubhaus“ Autos mit österreichischen und belgischen Kennzeichen zu sehen waren. Laut Recherchegruppen wie „Bellingcat“, „Anti-Fascistisch Front“ (AFF) und „Antifascistische Onderzoeksgroep Kafka“ war Thomas D. bei etlichen extrem rechten Aufmärschen, der neonazistischen „European Fight Night“ 2023 und am „Remigration Summit“ im italienischen Gallarate zu beobachten. Man sieht ihn auf Fotos dort am Eingang des „Teatro Condominio“ zusammen mit Mitgliedern der deutschen „Identitären Bewegung“ (IB) und der Schweizer Neonazi-Gruppe „Junge Tat“.
Der „Action Radar Europe“ organisiert als Plattform identitärer Gruppen solche Vernetzungen der europäischen Länder und der „Geuzenbond“ scheint dort integriert genug, um bei dessen Auftaktveranstaltung im Oktober 2023 in Brüssel vertreten zu sein.
Der nun in Untersuchungshaft sitzende Thomas D. gilt als „Geuzenbond-Anführer“ und ist zeitgleich bei der sich konservativ gebenden „Groot-Nederlandse Studentenvereniging“ (GNSV) aktiv. Dort finden sich Mitglieder des 2018 gegründeten „Geuzenbond“, die ein Studium aufnahmen.
Zur Erinnerung: Der australische Christchurch-Attentäter hatte 2018 rund 1.500 Euro an Martin Sellner überwiesen, danach tauschten beide mehrere Mails mit gegenseitigen Einladungen aus. Seit dem „Remigration Summit“ ist es der zweite Fall, wo ein Teilnehmer verhaftet wurde. Im Juli 2025 nahm die spanische Polizei Christian Lupiañez, Anführer der Neonazi-Gruppe „Deport Them Now“, fest, weil er in Torre Pacheco in der Region Murcia zur Jagd auf Einwanderer aufgerufen hatte.