Niederlande: Militanter Antirassismus
In der Nacht vom 31. Juni zum 1. Juli 1993 zerstörte die niederländischen Gruppe "Revolutionaire Anti-Racistische Actie" ("Revolutionäre Antirassistische Aktion") einen großen Teil des Sozial- und Arbeitsministeriums in Den Haag. Das Ziel des Angriffs war das Büro einer Abteilung (der DIA), die eine wichtige Funktion in der staatlichen Jagd auf illegale Immigrantinnen hat.
Die DIA führt in Zusammenarbeit mit der Polizei z.T. große Razzien an Arbeitsplätzen durch. Bei einer dieser Aktionen waren unter Einsatz von Hunden und eines Hubschraubers 120 Polizisten beteiligt. Leute, die nicht weiß genug aussahen, bzw. typische hollländische Worte nicht perfekt genug aussprachen, wurden erstmal festgenommen und auf Polizeiwachen verfrachtet.
"Revolutionaire Anti-Racistische Actie" (RaRa) besteht seit 1985. Am Anfang richteten sich ihre militanten Aktionen gegen das südafrikanische Apartheidssystem. In den letzten Jahren wandte sich "Revolutionaire Anti-Racistische Actie" (RaRa) auch zunehmend gegen die rassistische Politik gegen Flüchtlinge und Immigrantinnen im eigenen Lande. Die Gründe für diesen veränderten Schwerpunkt legen sie auch in ihrem letzten Kommunique dar. Darin heißt es u.a.: »Noch immer gilt, daß die beste Form der Solidarität darin besteht, Veränderungen hier zu erkämpfen.«