Skip to main content

Schaumburger Neonazis auf der Flucht

Bild: attenzione-photo.com

Demonstration regionaler Neonazis in Herford im Juni 2007.

In der Nacht vom 20. April auf den 21. April 200 überfielen und entführten vier Aktivisten der rechten Szene einen vermeintlich linken Jugendlichen. Inzwischen sind die drei Haupttäter auf der Flucht: Der Kreisvorsitzende der NPD, Sandy Ossenkopp, der Kameradschaftsführer Markus Winter und der Nazischläger Michael Schönbohm. Ein Haftbefehl gegen die drei wurde erst nach einem Artikel der Schaumburger Zeitung über die Verschleppung des Opfers erlassen. Seitdem sind die teilweise wegen vorausgehender Gewalttaten mehrfach vorbestraften Neonazis abgetaucht.

Die drei sind seit Jahren in der Neonazi-Szene aktiv. Winter wurde erst Ende 2001 aus der Haft entlassen, Schönbohm ist wegen schwerer Körperverletzung verurteilt. Der Übergriff, der im Anschluss an eine Schulungsveranstaltung der JN stattfand, ist nur die Spitze des Eisberges neonazistischer Organisierung in der Region. Am Himmelfahrtstag kam es erneut zu Übergriffen. Und am 1. Juni 2002 marschierten 48 Neonazis unter Führung von Christian Worch durch Rinteln. Der Bielefelder Neonazikader Bernd Stehmann versuchte in seinem schwerfälligen Redebeitrag, die Täter zu Opfern zu machen. Erst jetzt beginnen die bürgerlichen Parteien und Institutionen das Neonazi-Problem in der Region ernst zu nehmen. Wie ernst, wird sich erst noch zeigen.