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Spontanaktionen als Erfolgsstrategie?

Einleitung

In Frankfurt a. M. bedient sich eine Gruppe junger Neonazis, die »Nationalen Sozialisten Rhein-Main« (NSRM), vermehrt spontaner Aktionsformen. 

Zwei vermummte Neonazis erklären im Internet unangemeldete Demonstrationen als Erfolgsrezept.

Im Oktober und Dezember 2010 fanden zwei Fackelmärsche mit ca. 30 Neonazis in Frankfurt Bergen-Enkheim statt. Hier wohnt der stellvertretende Vorsitzende der JN Hessen und Führungsmitglied der NSRM, Eike Grunewald, in einer »nationalen WG«. Die NSRM sind gut in lokale NPD- und Neonazi-Strukturen eingebunden und erstmals im Sommer 2010 in Erscheinung getreten. Seitdem sind sie mit der Störung einer Bürgersprechstunde der Linkspartei und der Teilnahme an bundesweiten Neonaziaufmärschen aufgefallen.

Die jüngste Spontanaktion starteten die Neonazis am Morgen vor einer antifaschistischen Demonstration in Offenbach. Ein von ihnen ins Internet gestelltes Video zeigt, wie rund zehn Personen mit einem »Kommunismus ist Völkermord«-Transparent über die Haupteinkaufsstraße Frankfurts laufen. Später sind zwei Vermummte zu sehen, die über unangemeldete Demonstrationen als Erfolgsrezept gegen Widerstände von Staat und Antifa sprechen. Als Reaktion auf die Neonazi-Aktionen kam es am selben Abend zu einer Demo von 150 Antifaschist_innen in Bergen-Enkheim, mit der die Nachbarschaft aufgeklärt wurde.

Die Fackelmärsche fanden in der Polizeipresse keine Erwähnung, obwohl zumindest der Erste Anlass für einen verspäteten Einsatz war. Um eine regionale Presseöffentlichkeit zu erreichen, bedurfte es erst der antifaschistischen Intervention.