David Duke - eine braune Karriere
Der ehemalige Ku-Klux-Klan-Führer David Duke hat aufgrund seiner langjährigen politischen Aktivität enge Verbindungen zu den wichtigsten extrem rechten Strömungen in den USA, wie der folgende Auszug aus einem Artikel der Zeitschrift Konkret vom März 1992 und die anschließenden Ergänzungen von dem Antifaschistischen Infoblatt (AIB) aufzeigen
Schon als Student hielt er (in SA-Uniform!) ab 1969 neonazistische Reden. Er gründete die Studentengruppe »White Youth Alliance«, die sich Anfang der 1970er Jahre der »National Socialist Liberation Front« anschloß. 1975 wurde er Anführer („Grand Wizard“) der »Knights of the Ku Klux Klan« in Louisiana, für dessen spektakuläre Wiederbelebung in den 1970er Jahren David Duke verantwortlich gemacht wird.
1977 organisierte David Duke eine »Klan Border Watch«, eine Bürgerwehr-Grenzpatrouille an der Grenze zu Mexiko. Mit von der Partie war Tom Metzger, der spätere Anführer der berüchtigten Terrororganisation »White Aryan Resistance « (WAR) in Kalifornien, die ihre Anhänger vor allem unter rechten Skinheads rekrutiert und auch über gute Kontakte zur deutschen Neonazi-Szene verfügt. Tom Metzger war 1975 den "Knights of the KKK“ von David Duke beigetreten und stieg schnell zum „Grand Dragon“ des KKK in Kalifornien auf. 1981 soll David Duke an der Planung eines Putschversuchs gegen die Regierung der karibischen Insel Dominica beteiligt gewesen sein. Er hat sich bemüht, das öffentliche Image des KKK aufzupolieren und die Organisation erstmals für Frauen und Katholiken geöffnet. Als seine Modernisierungsbestrebungen nicht vorankamen, verließ David Duke 1980 den Ku-Klux-Klan und gründete eine neue Organisation namens »National Association for the Advancement of White People« (NAAWP).
David Dukes Wechsel zur NAAWP fiel in die Periode einer generellen Reorganisation der verschiedenen, oft miteinander rivalisierenden Strömungen der extremen Rechten in den USA. Seither lässt sich eine Intensivierung der Zusammenarbeit und eine ideologische Annäherung der verschiedenen ultra-rechten Strömungen beobachten. Vorbild der NAAWP, erklärte David Duke 1988, sei die Partei „Front National“ von Jean-Marie Le Pen in Frankreich, zu der er angeblich auch enge Kontakte unterhalte. Die Wochenzeitung »Village Voice« berichtete, daß David Duke mit dem Ostberliner Neonazi Ingo Hasselbach im Briefverkehr stehe. 1990 gab David Duke den Vorsitz der NAAWP auf, unterhält aber weiterhin enge Kontakte zu der Organisation.
Weitere Stationen seiner politischen Karriere: Nach dem Vorbild des rechten Politikers Lyndon LaRouche („U.S. Labour Party“), der innerhalb der „Democratic Party“ kandidiert hatte, zog es David Duke zunächst auch zu den "Democrats". Um 1988 herum kandidierte David Duke dann als Präsidentschaftskandidat der rassistischen „Populist Party“, die durch das geschichtsrevisionistische Netzwerk von Willis Carto und seine antisemitische "Liberty Lobby “ (LL) gesteuert wird. Dieses Netzwerk, das seine Zentrale in Washington D.C. hat, zählt zu den reichsten und aktivsten antisemitischen Organisationen mit etwa 25.000 Mitgliedern. Die „Liberty Lobby“, die u.a. die Leugnung des Holocaust und Unterstützung der Apartheid betreibt, hat ihrerseits wieder Verbindungen zur Organisation von LaRouche. Dem Netzwerk der „Liberty Lobby“ kommt eine Schlüsselrolle bei der Förderung von Dukes Karriere zu. Immerhin soll sich deren Jahresbudget auf bis zu vier Millionen US-Dollar belaufen. Duke soll auch für seinen Wahlkampf auf die Adressenlisten der „Liberty Lobby“ zurückgegriffen haben.
Duke behielt auch nach seinem letzten Parteiwechsel zur „Republican Party“ weiterhin Kontakt zur „Populist Party“ und trat auf deren Parteikonferenzen auf. Im Februar 1989 wurde David Duke - trotz breiten demokratischen Widerstands - als Abgeordneter der „Republican Party“ im Repräsentantenhaus von Louisana vereidigt. Es folgte die Kandidatur zu den Gouverneurswahlen in Louisana, bei der er 39 Prozent erhielt. In diesem Jahr bewarb sich Duke im republikanischen Vorwahlkampf als Präsidentschaftskandidat für die Wahlen im November. Unterstützung findet er bei Ku-Klux-Klan- Aktivisten und Neonazis. Seine Kandidatur soll ihm - unabhängig von den Erfolgsaussichten - in der gesamten USA größere Bekanntheit verschaffen.