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Die "Partei der Arbeit"

Einleitung

Unter dem Namen "Partei der Arbeit" traten mittlerweile zwei rechte Gruppierungen auf.

Propaganda Material der rot-braunen "Partei der Arbeit Deuschlands" (PdAD)

Die alte "Partei der Arbeit"

Mitte Juni 1971 gründete der spätere Chef der Neonazi-Partei "Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei" (FAP), Friedhelm Busse, zusammen mit den Neonazis Walter Kexel, Frank Schubert und Volker Heidel in Krefeld eine "Partei der Arbeit / Deutsche Sozialisten" (PdA/DS), die sich inhaltlich auch auf die nationalrevolutionäre NSDAP-Strömungen um Ernst Röhm und Gregor Strasser bezogen. Tatsächlich wurde die PdA, seit Anfang März 1975 hieß sie "Volkssozialistische Bewegung Deutschlands / Partei der Arbeit" (VSBD/PdA), zum Sammelbecken führerloser Neonazis, die nach dem Verboten rechter (Terror)-Organisationen bei der VSBD/PdA eine neue Heimat fanden.

1978 beteiligte sich die die VSBD/PdA mit mehreren Kandidaten an der Münchner Oberbürgermeister- und Kommunalwahl für den Stadtrat. Der VSBD/PdA-Kandidat Alfred Nusser konnte dabei immerhin 89 Stimmen erzielen. Anfang 1980 gründete die VSBD/PdA eine Jugendorganisation namens "Junge Front", deren Vorsitzender Josef Heggmair wurde.

Ende Dezember 1980 raubte das Frankfurter VSBD-Mitglied Frank Schubert eine Bank aus und erschoss an der Schweizer Grenze zwei Menschen, verletzte zwei Polizeibeamte und tötete sich zum Schluss selbst. Ende Oktober 1981 kam es im Zusammenhang mit einem geplanten Überfall auf eine Sparkasse in München zu einer Schießerei zwischen fünf Anhängern der VSBD und der Polizei. Die VSBD-Neonazis waren für den Überall aus Busses Wohnung in Neubiberg angereist. Die Neonazis Nikolaus Uhl und Kurt Wolfgram wurden von der Polizei erschossen und der Neonazi Peter Fabel schwer verletzt. Die Neonazis Pascal Coletta und Peter Hamberger wurden unverletzt festgenommen.

Ende Januar 1982 wurden die VSBD/PdA und ihre Jugendorganisation "Junge Front" als verfassungsfeindliche Organisationen verboten.

Die neue "Partei der Arbeit Deutschlands"

Die "Partei der Arbeit Deuschlands" (PdAD) wurde 1996 mit dem Ziel gegründet, nach der veränderten Weltlage seit 1989/1990 mit dem »Links/Rechts«-Schema zu brechen. Dabei teilte die PdAD die Rechte einerseits in die »Reaktionäre Rechte« (z.B. die rechten Parteien REP und DVU), welche den Niedergang der DDR begrüßte - und sich damit als »Agent des BRD-Systems« entlarvte. Und andererseits gäbe es die »Progressiven Rechten«, die nur das Wohl Deutschlands im Auge und erkannt hatten, daß die Vereinigung das (gesamte) deutsche Volk nicht vereinte, sondern die Gräben zwischen Ost und West vertiefe. Zu den »Progressiven« zähle die NPD (vor allem im Osten), die rechte Berliner Zeitschrift "Sleipnir" von Peter Töpfer und Andreas Röhler und die rechte Kölner Zeitschrift "Europa Vorn" von  Manfred Rouhs. Die »Progressiven (neuen) Rechten« seien bereit, aus den Fehlern ihrer Vergangenheit zu lernen.

Die Gründer der PdAD und ihrer Untergrüppchen kommen ihrer Selbstdarstellung nach größtenteils aus der kommunistischen Bewegung (SED/DKP/FDJ), der sie jahrzehntelang angehörten. Ihre »Schlußfolgerung aus der Niederlage der DDR« bei der Gründung ihrer "Gesellschaft zum Studium und Verbreitung der Dschutsche Ideologie" 1992 hieß u.a.: Die Republik sei nicht an der sozialen, sondern an der nationalen Frage gescheitert, deshalb müsse »der nächste Sozialismus auf deutschem Boden eben ein Deutscher Sozialismus sein, oder er wird Nichts sein.« Hauptinitiator, Vorsitzender und Mitbegründer ist der »Ex-Kommunist«, jetzige »Nationalkommunist« und Autor der NPD-Zeitung "Deutsche Stimme" - Michael Koth. Michael Koth verfügt über Kontakte ins Neonazi-Spektrum und versucht gleichzeitig, in linken und kommunistischen Kreisen Anhänger zu gewinnen.

Leitende PdAD-Funktionäre sind laut eigenen Angaben Frank Kadgin (Bereich Medien), Pierre Toulon (Bereich Internationale Verbindungen), Michael Hanke (Bereich Sicherheit), Frank Jacobi (Bereich Jugend), Heinz Muhbier (Schriftleiter des Parteiorgans "Berliner Arbeiter Zeitung") und - als "Vorzeige-Arbeiterveteran" - ein Heinz Gerber. Ob es sich hierbei um eine der Öffentlichkeit unbekannte reale Person, um ein Pseudonym oder um den namensgleichen früheren stellvertretenden Minister für Verkehrswesen in der DDR handelt, ist nicht veröffentlicht worden.