Rechte Terror-Sippe vor Gericht

Diverse Prozesse wegen rechten Terrorplanungen werden aktuell vor Gerichten verhandelt. Der Trend geht hierbei in die Richtung: Die Täter werden verurteilt, aber ihre Netzwerke ignoriert.

Im Sommer 2023 endete in Frankfurt/Main der Prozess gegen den ehemaligen Bundeswehr-Soldaten Tim Frankenbach, dessen Vater Bernd Frankenbach und dessen Bruder Robin Frankenbach.

Die Familie lebte in Glashütten-Schloßborn im Hochtaunus­kreis und hatte in ihrem Haus und in diversen Verstecken Sprengstoff, Waffen und Munition gelagert. Rechte Umsturzphantasien wurden im Familienkreis erörtert, wie eine Ex-Freundin von Tim Frankenbach der Polizei berichtete. Tim Frankenbach hatte zusätzlich Pläne, Manifeste und Skizzen für mögliche Anschläge gegen die Regierung und/oder Geflüchtete angefertigt.

Die Frankenbachs gehörten dem Kreis der organisierten „Sondengänger“ an und suchten mit Metalldetektoren nach Waffen, dem Bernsteinzimmer und einem Panzer.

Tim Frankenbach vernetzte sich während seines Bundeswehrdienstes in Pfullendorf mit den rechten Bundeswehr-Kameraden Maximilian S. und Yannic T.  Über Yannic T. kam er in Kontakt zum Hanauer Neonazi Kevin T. und dem „Bund der Nationalisten“ (BdN). Beide wurden Mitglied in der Chat-Gruppe „BdN Hessen“.

Doch die Ermittlungen richteten sich kaum gegen die rechten Chat-Kameraden, (rechte) Sondengänger oder rechte Soldaten.

Tim Frankenbach wurde schließlich wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und diversen Verstößen gegen Waffen- und Sprengstoffgesetze zu sieben Jahren Haftstrafe verurteilt. Sein Vater erhielt wegen Beihilfe fünf Jahre und sechs Monate Haft und sein Bruder wegen Beihilfe drei Jahre und neun Monate Jugendstrafe. Beide wurden unter Meldeauflagen aus der Haft entlassen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

^{(Ausführliche Informationen in Lotta #92: "Haftstrafen für Familie Frankenbach Mehrjährige Haftstrafen im Rechtsterror-Prozess um einen hessischen Ex-Soldaten")}