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Rechte Prozessbegleitung vor Gericht

Eberhardt Sch.
(Foto: Screenshot twitter.com/soliantifaost)

Rechte Prozessbegleitung vor Gericht durch Eberhard Sch.

Am 19. Dezember 2023 fand am Dresdener Amtsgericht eine Verhandlung wegen eines „tätlichen Angriff[s]“ und „Widerstand[s] gegen Vollstreckungsbeamte“ statt.1

Dieser war nach eigener Aussage mehrmals vor Ort, um das Verfahren zu beobachten und pöbelte gegen Zuschauer_innen. Im weiteren Verlauf kam es dann auch zur Festnahme des angeklagten Antifaschisten. 

Als Zeugen geladen waren Polizisten, die die Maßnahme durchgeführt hatten. In ihren jeweiligen Sachstandsberichten fanden sich nahezu wortgleiche Passagen wieder. Die mündliche Aussage des polizeilichen Gruppenführers jedoch torpediert letztendlich die erwünschte Verurteilung, denn von einem „angedeuteten Faustschlag“ und einer „spontanen Festnahme“ war hier nichts mehr zu hören.

Es folgte eine Verfahrenseinstellung gegen die Auflage der Zahlung von 300 Euro an eine gemeinnützige Organisation. 

Im Prozess verwies die Richterin Sch. als möglichen Zeugen des zu verhandelnden Geschehens des Saales. Zurück blieb sein Begleiter. Bei vorherigen Verhandlungen in der Sache offenbarte Eberhard Sch. als Nebenkläger rechte Ansichten und eine Feindschaft
gegen Antifaschist_innen und gab an „im Justizvollzugsdienst ehrenamtlich tätig“ zu sein. 

Da die Adresse des angeklagten Antifaschisten im Mai 2023 auf Twitter erschien, war der Twitter-Account von Eberhard Sch. dort bereits Thema. Sein Begleiter war diesmal Bruno Sch., auch er war bereits an mehreren Verhandlungstagen im "Antifa-Ost-Prozess" zugegen und fiel dort offenbar mit einem T-Shirt der „Freie[n] Kräfte“ auf. Während dieser Verhandlung griff Bruno Sch. häufig zum Handy und schrieb in einen „Truppenchat“. 

Bruno Sch. absolviert eine Bundeswehr-Ausbildung beim "6. Gebirgsjägerbataillon 232". Laut seinem Social-Media Auftritt hat er in seinem Zimmer ein Plakat der Dresdener Neonazikameradschaft „Werra Elbflorenz“ aufgehängt und präsentierte davor seinen Bizeps. 

Im Jahr 2021 war er dem Prozessbericht vom 14. Januar 2024 zufolge auch beim Neonaziaufmarsch zum 13. Februar in Dresden zu sehen.2