Die Ideologie der „Neuen Rechten“
Was unterscheidet denn die "Neue Rechte" von der "Alten Rechten"? Nach dem vorübergehenden Niedergang der Partei "Die Republikaner" (REP), in welche viele Vertreter der „neuen“ Rechten aktiv waren, fand 1991 in deren Zeitungen „Nation und Europa“, „Europa Vorn“, „wir selbst“ etc. eine Strategiedebatte statt. Vermeintlich vergebliche Versuche der "Neuen Rechten", die Partei zu »intellektualisieren«, führten dazu, dass die „Europa Vorn“, ihr das „geistige Niveau der Viertelalphabeten“ zuschrieb und betonte, daß es um mehr »als Geld und Posten« gehe. Es folgte der Rückzug aus dieser Partei, um wieder die Herausbildung von »Kaderstrukturen« auf der Grundlage eines neurechten Weltbildes zu betreiben.
Gemeinsamer Nenner der aktuellen Strömungen der Neuen Rechten ist der »Jungkonservatismus« der Weimarer Republik. Diese historische ideologische Entwicklung bildet insbesondere den geschichtlichen Ansatzpunkt der europäischen "Neuen Rechten" nach dem II. Weltkrieg. So wurde der Begriff »konservative Revolution« von Armin Mohler im Jahre 1950 in der heute verwandten Form geprägt. Im Wesentlichen verbirgt sich dahinter die Fortsetzung einer idealistischen und nationalistischen Gesellschaftskritik, die sich während der wilhelminischen Zeit herausgebildet hatte.
In diesem Gedankengebäude wurden einer als »zersetzend« bezeichneten Vernunft die »Kräfte des Lebens« entgegengehalten; an die Stelle eines alles umfassenden (»verschlingenden«) Materialismus soll wieder die »Idee« treten. Alles bleibt wohlweislich im Verschwommenen, denn philosophiegeschichtlich ist dies die bisher letzte Blüte des »deutschen Subjektivismus« seit dem idealistischen Philosophen Friedrich Wilhelm Joseph Schelling1 . Politisch interessant ist der in den zwanziger Jahren entwickelte ideologische Gegensatz zwischen den Begriffen »konservativ« und »reaktionär«, wie er auch heute noch wesentlich das Selbstverständnis der "Neuen Rechten" speist und hinter ihren pseudorevolutionären Attitüden steht.
Als »konservativ« verstehen sich nämlich diese Gruppen heute. Dahinter steht die historische Definition solcher Kräfte, die für die »Rückkehr zu den ewigen Werten in unserer Natur« eintreten, während »Reaktionäre« bloß für die »überlebten Formen der bürgerlichen Gesellschaft« streiten. Als Hauptfeind dieser Gesellschaftsutopie war bereits in den zwanziger Jahren der »Liberalismus« ausgemacht - worunter der gesamte bürgerlich parlamentarische, demokratische Staatsaufbau verstanden wurde (und auch heute noch wird). Diese Gesellschaftsform wird hauptsächlich für drei Dinge verantwortlich gemacht: Individualismus, Parteienregime und Klassenkampf. Dem setzen die Wegbereiter der »konservativen Revolution« — Arthur Moeller van den Bruck, Oswald Arnold Gottfried Spengler und Ernst Jünger — die »ideale Staatsgemeinschaft« als Ziel aller Entwicklung gegenüber, die in der ideologischen Vereinnahmung vor allem durch Vordenker der NSDAP während der Weimarer Republik schnell zur »Volksgemeinschaft« wird. In diesem Zusammenhang wird Klassenkampf (Ergebnis »äußerer« Einflußnahme) überhaupt geleugnet, stattdessen wird ein »Ständestaat« romantisch-katholischer Prägung als Ziel des »revolutionären Kampfes« beschworen.
Vor allem aber Vorstellungen vom Preußischen Staatsaufbau finden Eingang in diese gesellschaftstheoretischen Vorstellungen, und kurz vor der »Machtergreifung« der NSDAP sind auch die »Nationalbolschewisten« auf die Position vom »totalen Staat« eingeschwenkt. Dieser absoluten »Staatsgläubigkeit« standen aber (und stehen aktuell) relativ schwachbrüstige ökonomische Theorien gegenüber. Dies ordnet sich bereits in den zwanziger Jahren dem diffusien Begriff »Antikapitalismus« unter. Darunter wird aber lediglich der Kampf gegen die Internationalisierungstendenzen des Kapitals verstanden - die einheimische, inländische Besitzstruktur wurde und wird zu keiner Zeit in Frage gestellt. Unter dem Schlüsselwort »Antikapitalismus« wird lediglich die wirtschaftliche Unabhängigkeit der wirtschaftlichen Binnenstrukturen verstanden, und dies geht soweit, bereits 1924 die vollständige wirtschaftliche Unabhängigkeit Deutschlands zu fordern. Durchgesetzt werden soll diese Vorstellung durch eine in Einzelbereichen (vor allem Landwirtschaft und Außenhandel) umfassende Planwirtschaft, so wie sie in den letzten vierzig Jahren in der DDR existierte.
Andererseits fällt auf, daß die Wirtschaftstheoretiker, auf die sich die "Nationalistische Front" (NF) heute noch bezieht - Werner Sombart oder Othmar Spann – mit Argumenten operieren, die mit Ökonomie überhaupt nichts zu tun haben. Der »deutsche Antikapitalismus« bleibt in der irrationalistischen Tradition von Adam Heinrich Müller, er ist zu allererst politischer, ethischer, ästhetischer, »völkischer« Natur. Die Vermischung der Vorstellungen von einem »Ständestaat«, in dem polit-ökonomische Klassen nicht mehr existieren, mit diesem »völkischen«, nur auf nationale wirtschaftliche Unabhängigkeit bedachten, »deutschen Antikapitalismus« stellt den Kern der Vorstellungen des sogenannten »Dritten Weges« dar, so wie er uns heutzutage aus den Propagandaschriften etwa der "Nationalistische Front" oder den "Jungen Nationaldemokraten" entgegentritt. Verstanden wird darunter eine - de facto scheinbare - Gesellschaftsalternative zwischen dem »Liberalismus« westlicher Prägung und dem »Staatskapitalismus« des untergegangenen sozialistischen Lagers. In den zwanziger Jahren standen diese Ansätze in den »19 Thesen« der Gebrüder Strasser, heute wird dies, nach der entsprechenden »neurechten Weiterentwicklung« (etwa was die Begriffe »Ethnopluralismus« und »Europa der Nationen« betrifft) im Grundsatzprogramm der "Nationalistische Front", in ihrem »Aktionsprogramm« oder in den »theoretischen« Schriften von "Nationalistische Front" oder "Jungen Nationaldemokraten" vertreten.
Bei der "Nationalistische Front" gerinnt dieses Gedankengebäude in ihrem Heft »Unser Welt- und Menschenbild« schließlich zu solchen Dingen wie einem »logischen Empirismus«, der einer »reaktionären politischen Romantik«, einer »als Dialektik getarnten neomarxistischen Mystik der Frankfurter Schule«, einer »moskauorientierten pseudomarxistischen Scholastik« und einem »liberalkonservativen Pseudopragmatismus« entgegen gehalten wird. Der ideologische Bezugspunkt der gegenwärtigen extremen Rechten, die sich selbst als Nationalrevolutionäre verstehen, liegt in der - von Vordenkern in CDU-Nähe wieder neu propagierten - »konservativen Revolution«.
Die aktuelle Argumentation der „Neuen Rechten“
Die Bedeutung von intellektuell ausgebildeten Kadern wird hier höher gestellt als bei der "Alten Rechten". Doch in erster Linie unterscheidet sich die "Neue Rechte" durch eine unterschiedliche Argumentation und Ideologie: Die schon erwähnte Abgrenzung vom »Hitlerismus«.
Die "Neue Rechte" bezieht sich auf die Jungkonservativen der Weimarer Republik, auf die intellektuellen Wegbereiter des Faschismus, wie z.B. Oswald Arnold Gottfried Spengler oder Ernst Niekisch, die bei ihnen zu »Widerstandskämpfern« gemacht werden, ebenso wie Otto Strasser. Leute wie der NSDAP-Mitbegründer Strasser hatten zum Teil andere faschistische Konzeptionen als Hitler anzubieten und andere Fraktionen des deutschen Kapitals auf ihrer Seite. Otto Strasser, der Theoretiker des »antikapitalistischen Flügels« der NSDAP, wurde 1930 aus der Partei ausgeschlossen. Sein Bruder Gregor Strasser, der noch 1932 zweiter Mann in der NSDAP war, wurde 1934 im Zusammenhang mit dem Machtkampf zwischen SA und Reichswehr erschossen. Auf diese zu »Antifaschisten« hochstilisierten Wegbereiter des Faschismus bezieht sich die "Neue Rechte" heute.
Vor allem geht es in ihrer Kritik heute um die »europäisch-reaktionäre Konzeption« der Nazis, d.h. die Einschätzung, Deutschland hätte alleine zur Großmacht werden und die Sowjetunion niederringen können. Dagegen setzte die "Neue Rechte" die Vorstellung der »Nation Europa« oder »Großeuropa« (natürlich unter deutscher Vorherrschaft) statt eines »Großdeutschlands« ebenso wird die »Überbetonung der nordischen Rasse« durch die „Hitleristen“ kritisiert. Vielmehr gäbe es »drei Großrassen, die Europiden, die Mongoliden und die Negroiden«. Die "Neue Rechte" hat den Begriff »Ethnopluralismus« entwickelt. Da die »Völker« sich in verschiedenen Territorien herausgebildet haben, seien sie auch gleichzeitig notwendig verschieden, nicht nur in den äußerlichen Merkmalen, sondern auch in unterschiedlich geistigen und psychischen Strukturen. Eine »Vermischung von Völkern und Rassen« führe aber zur Aufhebung der Unterschiede und damit zur Angleichung auf »niedrigstem Niveau«. Die "Neue Rechte" fordert die »Völker als genetische Isolate« zu erhalten, »Ethnopluralismus« hört sich eben besser an als »Ausländer raus«.
Grundlegendes Element neurechter Ideologie ist die These von der »Ungleichheit« der Menschen. Der »Universalismus des Juden-Christentums« hätte mit seinem Gleichheitsgedanken (»Vor Gott sind alle Menschen gleich«) eine »raumfremde« Ideologie nach Europa gebracht, stattdessen müsse man sich wieder auf die heidnisch germanische Religion beziehen. Die Ungleichheit der Menschen wird ausschließlich biologistisch begründet. Die Theorien und Forschungen, z.B. des Nobelpreisträgers Konrad Zacharias Lorenz oder dessen Schüler Irenäus Eibl-Eibesfeldt stehen in den meisten Schulbüchern. Sie sind Grundlage des biologistischen Menschenbildes der "Neuen Rechten". Konrad Zacharias Lorenz ist nicht zufällig für die "Neue Rechte" attraktiv. Im März 1938 stellte Konrad Lorenz einen Antrag auf Aufnahme in die NSDAP. Diesen begründete er u.a. mit den Worten: "Schließlich darf ich wohl sagen, daß meine ganze wissenschaftliche Lebensarbeit, in der stammesgeschichtliche, rassenkundliche und sozialpsychologische Fragen im Vordergrund stehen, im Dienste Nationalsozialistischen Denkens steht!“. Sein Anliegen war erfolgreich und er wurde NSADAP-Mitglied und „Mitarbeiter des Rassenpolitischen Amtes der NSDAP mit Redeerlaubnis“. in den 1970er Jahren zählte er zum „Comité de patronage“ der Zeitschrift „Nouvelle École“ von der neurechten Organisation GRECE2
Wolfgang Strauß hat den Begriff des »Befreiungsnationalismus« geprägt. Er ist Bestandteil der neurechten Ideologie und der Überbegriff eines völkischen »Antiimperialismus«. Der »Aufstand der Völker« in der sogenannten 3.Welt, in Osteuropa, der Basken oder Iren habe die gleiche Triebkraft. Denn Geschichte sei »die Geschichte von Volkskämpfen«. Unter dem Blickwinkel der »Nationalen Identität« als Vorraussetzung des »Selbstbestimmungsrechtes der Völker« begrüßt die "Neue Rechte" die Aktivitäten der PLO genauso wie die der Südtiroler als »antiimperialistischen und nationalrevolutionären Befreiungskampf«.
Ergänzt wird dieses Denken durch das von Henning Eichberg entwickelte »Regionalismus«-Konzept. Denn die »Säulen jedes Volkes« seien »ihre Stämme«. Und die »Stammeskulturen« wären der »Motor« jeder »Nationalkultur«. Aus diesem Grunde müßten die »Stammesgrenzen« mit den Verwaltungsgrenzen der Bundesländer identisch sein. Es gehe darum, die ländlichen Regionen der »Stämme« zu erhalten und gegen den »Zentralismus« der kaputten und »überfremdeten« Metropolen und Ballungszentren zu verteidigen.
Zur Strategie der „Neuen Rechten“
Das erklärte Ziel der "Neuen Rechten" ist das Erreichen der »kulturellen Hegemonie«. Dieser Begriff, den sie ohne Berührungsängste von dem Kommunisten Antonio Gramsci3 geklaut haben, besagt: das die Arbeiterklasse erst die kulturelle Hegemonie in der Gesellschaft erringen müsse, um die politische Macht erreichen zu können. Die „Neue Rechte“ ersetzt den Begriff Arbeiterklasse durch »Volksgemeinschaft« und versteht sich als deren Avantgarde.
Das schon neurechte "Thule-Seminar" von Pierre Krebs spricht auch von »Metapolitik« und »Kulturkrieg«, den man führen müsse als Voraussetzung einer Machtergreifung. Armin Mohler schrieb 1985: »Vorerst ist die Neue Rechte (...) ein Kern von Ideenstreuern, die Erfolg zunächst bei Akademikern und anderen 'Multiplikatoren' haben.«
Der nach Alain de Benoist zweite Chef der französischen "Nouvelle Droite", Guillaume Faye, hat das 1986 in einem Interview Gespräch mit JournalistInnen so dargestellt:
„Wie viele Leute gehören eigentlich zu ihrem Kreis?" wollten wir wissen „Ein paar hundert“. „Also sind Sie ohne Macht und Einfluß“ Keineswegs, entgegnet Faye. „Am Anfang der Macht standen und stehen immer Ideen. Man muß sie entwickeln, um einen Plan für das Erringen der Macht zu haben. Wir haben unsere Leute schon heute in fast allen Parteien sitzen. Wir schreiben in einer Reihe großer Zeitungen, hier und da steht uns auch der Rundfunk offen. Hinzu kommen unsere Zeitschriften mit zehntausenden Exemplaren, unsere Verlagsgemeinschaften mit umfangreichen Buchproduktionen, außerdem regelmäßige Kongresse auf nationaler und internationaler Ebene. Einfluß haben wir also heute schon auf jeden Fall“. Um zu verdeutlichen, was er meint, stellt Faye drei gespreizte Finger auf den Schreibtisch. „Wir haben hauptsächlich drei Standbeine: Das sind die Universitäten, die Verlage und die Presse. Hier verbreiten wir unsere Ideen. Wir versuchen zwar auch die Leute der alten Rechten für uns zu interessieren, in der Hauptsache aber wollen wir solche Leute erreichen, die nicht oder nicht mehr am Rockzipfel des Marxismus hängen. Ich sage es ohne Umschweife: Wir infiltrieren, wo wir können. Man könnte sagen, wir versuchen wie ein Submarine 4 zu arbeiten. Wenn wir zum Beispiel in den Universitäten vor Studenten auftreten“, Faye schiebt die rechte Hand mit gespreizten Fingern vom Kinn her über sein Gesicht, „dann setzen wir uns gewissermaßen eine Maske auf. Man muß die Studenten zum Zuhören bewegen, und dafür ist es nötig, sich so zu geben, daß sie uns nicht von vornherein abziehen.“ Und das geht ohne weiteres? haken wir nach. „Das geht! Professoren, die auf unserer Seite stehen, unterstützen uns freilich. Es gibt regelmäßig Diskussionszirkel in den Universitäten, an denen unsere Professoren beteiligt sind.« 5 .
Diese hier von Faye, der auch ständiger Mitarbeiter der Thule-Zeitung „Elemente“6 ist, angedeutete Strategie, haben die bundesdeutschen "Neuen Rechten" auch als Anlehnung an die »Querfrontstrategie«7 bezeichnet. Was sie darunter verstehen, beschrieb Wolfgang Strauß8 so:
»Das Oppositionspotential nationalisieren; die Antikriegsbewegung nationalisieren. Die Ökobewegung nationalisieren. Die wertkonservative Bewegung, nationalisieren... Mit einem Wort: Die Anti-System-Bewegung mit nationaler Identität impfen, mit nationalistischem Befreiungselan aufladen, mit deutschem Fundamentalismus indoktrinieren, mit antikapitalistischem und antikommunistischem Geist erfüllen, für deutsche Alternativen begeistern.« 9
Dies haben sie auch versucht umzusetzen, nicht ganz ohne Erfolg. So konnten sie zumindest bis Mitte der 1980er Jahre relativ ungestört bei der Partei „Die Grünen“ mitarbeiten, sie konnten zum Teil in der Friedensbewegung Fuß fassen, sie sind ganz gut dabei, in der Anthroposophen/Esoterik/New Age-Szene mitzumischen. Auch zur SPD gibt es gute Kontakte: Peter Glotz lobte Henning Eichberg als „linken“ und „grünen“ Nationalismusexperten und übernimmt auch ideologische Versatzstücke von Eichbergs »Regionalismus«- Konzeption. Eichberg taucht übrigens auch in einem „Lexikon des Sozialismus“, das Mitte der 1980er Jahre von prominenten Sozialdemokraten herausgegeben wurde, als Autor auf. Mitglieder der „Initiative Linke Deutschland- Diskussion“ (ILDD), Sozialdemokraten wie Theodor Schweisfurth oder Herbert Ammon, schreiben auch öfter mal in neurechten Zeitungen wie z.B. in „wir selbst“.
Ein anderes Beispiel einer solchen »Querfrontstrategie«: 1991 erschien im "Arun Verlag" das Buch „Multikultopia – Gedanken zur multikulturellen Gesellschaft“. Dem Herausgeber, Stefan Björn Ulbrich, dem auch der Verlag gehört, ist es gelungen eine recht illustre Autorengemeinschaft zusammenzukriegen. Als neurechten und altrechte Autoren sind u.a. Alain de Benoist, Wolfgang Strauss, der ultra-rechte Multifunktionär Karl Richter, der rechte Publizisten Claus-Martin Wolfschlag und der NPD-Funktionär Rolf Kosiek vertreten. Die (neu)rechten Zeitschriften "Europa Vorn" und "Identität" sind mit ihren (Mit)Herausgebern Marcus Bauer und Jürgen Hatzenbichler vertreten. Diese erfahren eine Aufwertung durch weitere Beiträge den CDU-Politiker Heiner Geißler, Beate Winkler (SPD) und Anke Martiny (SPD). Zusätzlich waren auch Mitglieder der Frankfurter Gruppe „SOS Rassismus“ in einem Kapitel mit dem Titel: „Im Gespräch: SOS-Rassismus & Nationalistische Front“ vertreten. Für die NF wirkten Meinolf Schönborn und Jürgen Rieger mit. Der Neonazianwalt Rieger war auch für einen „9-Punkte-Plan zur Ausländerrückführung“ der "Nationalistischen Front" (NF) verantwortlich im Sinne des Presserechts.
Der Herausgeber Stefan Björn Ulbrich war früher "Horstleiter" bei der neonazistischen Wiking-Jugend (WJ). Über eine Organisation namens "Pyramid Media" in Straßlach bei München (auch "Arbeitsgemeinschaft für Basismedien Pyramid Media") wurden Ende der achtziger Jahre eine Veranstaltung über „Antonio Gramsci“ und „Metapolitik“ mit Pierre Krebs, dem Vorsitzenden des Thule-Seminars, organisiert. In dieser Gruppe soll laut Recherchen von FachautorInnen auch Stefan Björn Ulbrich mitgewirkt haben.Mittlerweile ist Stefan Björn Ulbrich ein Mitarbeiter des neu rechten Blattes „Junge Freiheit“.
- 1Einem Schüler von Imanuel Kant, der eine ideengeschichtliche Reihe eröffnet, die dann über Johann Gottlieb Fichte, Arthur Schopenhauer, Friedrich Wilhelm Nietzsche, Søren Aabye Kierkegaard, Rudolf Steiner, den älteren Heidegger hin zu Oswald Arnold Gottfried Spengler führt
- 2Die "Groupement de recherche et d'études pour la civilisation européenne" ist die Organisationen der "Neuen Rechten" in Frankreich
- 3Gramsci, führender italienischer Kommunist in den 1920er Jahren, der 1935 an den Folgen faschistischer Kerkerhaft starb
- 4U-Boot, d.Red
- 5Vgl: Biemann, Krischka: Nazis, Skins und alte Kameraden, Dortmund 1986
- 6Untertitel: Elemente der Metapolitik zur europäischen Wiedergeburt
- 7Ein Begriff von Otto Strasser
- 8heute Mitarbeiter/Redakteur von „Nation und Europa“ und „Europa Vorn“
- 9Vgl. »Neue Zeit« 5/82