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Heidelberg: Protest gegen burschenschaftliches Maisingen

Antifas aus Heidelberg
Einleitung

Unter dem Motto "Den reaktionä„ren Konsens von Wirtschaft, Politik & Gesellschaft durchbrechen - Verbindungen kappen - Burschenschaften abschaffen" ruft die "Autonome Antifa Heidelberg" zu einer antifaschistischen Demonstration am 30. April 1997 auf.

Christian Schaar
(Bild: linksunten.indymedia.org//CC BY-NC-SA 2.0)

Christian Schaar, Chargen-Sprecher der "Normannia", ist Regionalbeauftragter Kurpfalz der "Deutschland Bewegung".

Anlaß ist das allj„ährliche "Maisingen" der Heidelberger Burschenschaften, was schon in den vergangenen Jahren von antifaschistischen Protesten begleitet wurde, so dass sich der Kreis der Teilnehmerinnen auf die eindeutig ultra-rechten Burschenschaften, Gilden und Verbindungen reduziert hat. Im vergangenen Jahr marschierte erstmals eine Truppe Neonazis um den Neonazi Aktivisten Andreas Gängel ("Endsieg-Versand", "Endsieg"-Fanzine, "Einblick"-Herausgeberkreis) in den Kreisen der "Burschenschaft Normannia" mit und suchte die Konfrontation mit AntifaschistInnen. Die Koalition mit Rechtsaußen und Neonazis hat bei den "Normannen" Tradition. Erst im Januar 1997 luden sie zu einem Vortrag "Deutschland oder multiethnisches Siedlungsgebiet? - Die Aufgabe der "Deutschland-Bewegung" mit dem selbsternannten "Friedensforscher" und ehemaligen MdB der "Die Grünen", Alfred Mechtersheimer, ein. Alfred Mechtersheimer bewegt sich mittlerweile in ultra-rechten Milieus. Die von Mechtersheimer angeführte Kampagne "Deutschland Bewegung" stützt sich auch auf rassistische Argumentationsmuster, für seine Thesen wird im "Normannen Blatt" geworben und Christian Schaar, Chargen-Sprecher der "Normannia", ist Regionalbeauftragter Kurpfalz der "Deutschland Bewegung". Mit seinem "Friedenskomitee 2000" bildet Mechtersheimer ein Scharnier zwischen dem Neonazismus und Organisationen des Mittelstandes, was u.a. im Februar 1997 deutlich wurde, als das "Friedenskomitee 2000" wie auch die NPD-Jugend "Junge Nationaldemokraten" (JN) und Burschenschaften zu einer Kundgebung gegen die "Wehrmachtsausstellung" in Karlsruhe mobilisierte. Schaar gehört neben dem Normannen Hannes Kaschkat zu den Unterzeichnern einer Kampagne gegen die Ausstellung „Verbrechen der Wehrmacht“. 

Diese Brücken zu bauen, genau das ist auch die Politik der "Normannia". Ihre Aktiven und "Alte Herren" finden sich u.a. in den Netzwerken oder auf den Veranstaltungen der "Die Republikaner", der extrem rechten "Europaburschenschaft Arminia Zürich zu Heidelberg" (EBA) um Hans-Friedrich Kühnl, sowie des regionalen „Konservativen Gesprächskreises", einem der JF und deren Autor Roland Bubik nahe stehenden Politzirkel. Hinter dem Heidelberger Ableger („Konservativen Gesprächskreises Heidelberg") soll Wolfgang Unold aus dem Kreis der "Burschenschaft Normannia" stehen.

Im Rahmen von mehreren antifaschistischen Veranstaltungen soll das Wesen und die Tradition der Burschenschaften ausführlich thematisiert werden. Ein "Rock gegen Burschenschaften" im "Autonomen Zentrum HD" mit der Band "Die Goldenen Zitronen" und eine antifaschistische Demonstration sind Teil der Antifa Kampagne.