Sebnitz goes »Junge Freiheit«
Um den Ruf der Stadt endgültig zu zerstören, scheuen die Honoratioren von Sebnitz scheinbar keine Mittel und Wege. Nicht nur der Bürgermeister, auch die Pfarrer beider Konfessionen äußerten sich ausführlich in der rechten Wochenzeitung »Junge Freiheit«. Die Lage sei mittlerweile ruhig, sagte Bürgermeister Mike Ruckh in einem Interview am 8. Dezember, »daran hat auch die Rückkehr der Familie nichts geändert«. Mit dem von der Bundesregierung losgetretenen »Kampf gegen Rechts« sei »unverantwortlich eine Volkshysterie geschürt« worden, Hauptaufgabe der nächsten Wochen sei es, »das Bild Sebnitz in der Welt (...) und damit auch das Bild Sachsens und Deutschlands wieder ins rechte Licht zu rücken.«
Dazu habe der Landkreis ein Spendenkonto für die Stadt eingerichtet. Der katholische Ortspfarrer Norbert Mothes gab der Zeitung am 1. Dezember ein Interview und schrieb am 22. Dezember in einer Weihnachtsbotschaft, die Sebnitzer seien durch gezielte Medienberichte »platt gemacht« worden. Ein Vergleich mit der Bombardierung Dresdens 1945 scheint dem Seelsorger gerade noch angemessen. »Seinerzeit« blieb Sebnitz zwar »vor Zerstörungen bewahrt«, nun sei zur Rehabilitierung der Bürgerinnen und Bürger jedoch eine langfristige Wiedergutmachungsarbeit notwendig. »Ganz offensichtlich ist diese Wiedergutmachungsarbeit wesentlich schwerer als der Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche.«