Drei Tote durch rechten Terror
Im Mai und Juni 2002 wurden drei Menschen Todesopfer rechter Gewalt. Am 15. Mai starb der 19jährige Klaus Dieter L. in Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) an den Folgen schwerster Kopfverletzungen, nachdem zwei 17- und 20jährige Neonaziskinheads ihn gezielt gegen den Kopf getreten hatten. Klaus Dieter L. galt als geistig behindert und lebte in einer betreuten Wohngemeinschaft. Die beiden polizeibekannten Täter sollen bei ihrer Festnahme u.a. gesagt haben, »Neger und Behinderte« seien nicht lebenswert.
Im brandenburgischen Wittstock starb am 23. Mai der 24jährige Russlanddeutsche Kajrat B. an den Folgen eines rassistischen Angriffs durch drei Jugendliche bei einer Technodisko. Kajrat B. und sein russlanddeutscher Freund wurden beim Verlassen der Gaststätte von Hinten angegriffen, einer der Täter warf einen 15 Kilogramm schweren Feldstein auf den am Boden liegenden Kajrat B. Die Staatsanwaltschaft Neuruppin ermittelt wegen gemeinschaftlichen Totschlags und geht von einem »fremdenfeindlichen Motiv« aus.
In Wurzen erstach in der Nacht zum 1. Juli ein 17jähriger, der laut Staatsanwaltschaft »bereits mehrfach politisch auffällig war und der rechten Szene zugeordnet werden kann«, die 65jährige Christel G. »aus Wut«. Einen politischen Hintergrund für den Streit sieht die Staatsanwaltschaft nicht.