Rassenlehre verhindert !
Antifas unterbinden NS-Verherrlichung in Hamburg
Am 2. Dezember 2004 wollte die bekannte Neonaziaktivistin Thekla Kosche aus Bad Segeberg an der Uni Hamburg einen Vortrag zu »Rasse und Regionalcharakter im Nationalsozialismus« halten. Bereits im letzten Semester haben Studierende des Instituts den Fachbereich über die Anti-Antifa-Tätigkeiten von Thekla Kosche informiert. Ihr Beitrag fiel dank antifaschistischer Intervention jedoch ins Wasser.
In ihrem Internet-Forum »Spirit Wake« hatte sie am Morgen des Referats beschrieben, was ihre Motivation für den geplanten Vortrag war. »Ich empfinde absolute Achtung, Respekt und Bewunderung für diejenigen Menschen, die als Soldaten im 2.WK für die hohen und reinen Ziele der NS-Bewegung gekämpft haben und ihr Wertvollstes, nämlich ihr Leben, dafür gegeben haben. Ich sehe es als eine Pflicht an, eben deshalb diese Werte, für die sie in gutem und positiven Glauben gefallen sind, zu betrachten, von Verzerrungen zu reinigen und sie in eine zukünftige Wirklichkeit einfließen zu lassen. Dafür werde ich mich einsetzen. Nicht indem ich mit Transparenten durch die Straßen laufe (was derzeit missverstanden wird) oder indem ich ,Aktionen mache’, sondern indem ich gedankliche und kommunikative Arbeit leiste. Wenn mich deshalb jemand als ,Nazi’ betiteln möchte - bitteschön, das wird mich von nichts abhalten«. Dieser freundlichen Aufforderung kamen dann rund 60 AntifaschistInnen gerne nach. Der Dozent Prof. Lehmann zog es vor, einer Auseinandersetzung auszuweichen und das Seminar abzusagen.
Ein »innovativer« Geschichtsexkurs
Auf eine Diskussion mit den AntifaschistInnen ließ er sich prinzipiell nicht ein, dabei betonte er, dass der Antifaschismus nach dem Nationalsozialismus das schlimmste Verbrechen der Geschichte darstellen würde. Nach diesem innovativen Geschichtsexkurs blieb nur noch die Frage offen, warum er mit Neonazis Seminare abhalten, AntifaschistInnen aber ausschließen will. Dabei hatte er zuvor gegenüber KommilitonInnen emphatisch verkündet, bei ihm »hat sich noch jeder, ob Nazi, Autonomer oder Prostituierte, zu einem anständigen Staatsbürger verwachsen«. Thekla Kosche konnte sich der Überzeugungskraft der anwesenden AntifaschistInnen nicht entziehen und verließ das Seminar.
Das Ende der Einschüchterung
Bislang verließen viele Studierende, die ihre Anwesenheit nicht ertragen wollten, mehrfach Seminare. Jetzt drehte sich der Spieß um. Viele Studierende waren zuvor eingeschüchtert, da Thekla Kosche gesagt hatte: »Wer nichts gegen mich unternimmt, braucht auch keine Angst vor mir zu haben«. Dass diese unverblümte Drohung einen realen Hintergrund hat, wird durch ihre Aktivität in der Anti-Antifa und Kontakte zu militanten Neonazis deutlich. Der freigewordene Raum wurde zur Debatte über das weitere Vorgehen genutzt. Das Seminar ist vom Dozenten mittlerweile abgesagt worden, nachdem die geplante Neuauflage sich ebenfalls als Publikumsmagnet erwies.