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Nazi-Konzert in Bayern

Symbolbild

RechtsRock Konzerte bedienen eine neonazistische Erlebniswelt.

Obwohl mitten in der Innenstadt von Plattling (Niederbayern) gelegen, können in der Diskothek »Point« regelmäßig Konzerte neonazistischer Bands mit mehreren hundert BesucherInnen völlig ungestört stattfinden. Die Veranstalter verzichten sogar auf die sonst übliche Geheimhaltung des Veranstaltungsorts und auf das Einrichten von Schleusungspunkten. Bei den städtischen Behörden werden die Konzerte, wie vom bayerischen Versammlungsgesetz verlangt, angemeldet. Das für Samstag, den 15. März 2003 geplante Konzert wurde jedoch vom Ordnungsamt aus formalen Gründen (wegen »zu kurzfristiger Anmeldung«) untersagt. Ausgewichen wurde ins nahe Salching. Das dort von der niederbayerischen NPD-Funktionärin Gisela Böhmer gepachtete, im Innern mit allerlei NS-Devotionalien ausstaffierte Gasthaus »Oberer Wirt« hat sich im letzten Jahr ebenfalls als beliebter Ort für Konzerte und politische Veranstaltungen etabliert. Hier kontrollierte erstmals ein größeres Aufgebot der Polizei an den Ortseingängen und auf dem Parkplatz die ca. 200 BesucherInnen. Das Konzert fand letztlich trotzdem statt, es traten aber nur noch die Bands »Siegnum« (Mannheim) und »Sperrfeuer« (Tangerhütte/Sachsen-Anhalt) auf, nicht aber die ebenfalls angekündigten »Garde 18«, »Steelcapped Strength« (Schweden) und »Ultima Frontiera« (Triest/ Italien).