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Hausarrest für römische Antifas

Einleitung

Heute Morgen, am 30. März 2017, hat die italienische Staatspolizei eine Operation durchgeführt, um mehr als ein Dutzend römischer Antifaschisten in ihrer Bewegungsfreiheit einzuschränken.

Ein beschädigtes Auto deutscher Anhänger des RechtsRock-Milieus sorgt für Repression gegen italienische AntifaschistInnen.

Juristisches Nachspiel einer Auseinandersetzung mit deutschen Neonazis

Vier Aktivisten befinden sich seither unter Hausarrest, neun weitere müssen sich nun täglich zu einem bestimmten Zeitpunkt auf der Wache melden, um eine Unterschrift zu leisten. Hintergrund sind Auseinandersetzungen auf einer antifaschistischen Demonstration gegen den zeitgleich stattfindenden Aufmarsch von dem neo-faschistischen Netzwerk "Casa Pound" am 21. Mai 2016.

Sie ereigneten sich, als ein Van mit vier deutschen und einem italienischen Staatsbürger an Bord, mitten in die antifaschistischen Proteste fuhr. In der Folge sollen die Scheiben des Fahrzeugs mit Helmen und Fahnenstangen eingeschlagen und Pyrotechnik ins Innere geworfen worden sein. Der Van fuhr daraufhin im Rückwärtsgang aus der Demonstration heraus und entkam, ohne dass es bei den Insassen zu nennenswerten Personenschäden kam.

Anders als von der italienischen Presse im Anschluss an die Auseinandersetzung behauptet, handelte es sich bei den Insassen des Fahrzeugs jedoch nicht nur um "Touristen".1

Jan W., Andreas G., Sven G. und Robert K. sollen laut einer Publikation des "Antifaschistischen Recherche & Informationsportal für Bielefeld & Umland" vielmehr der "Road Crew Ostwestfalen" zugerechnet werden können. In der Vergangenheit haben Personen aus dieser Gruppe demnach mehrfach RechtsRock-Konzerte mit Bands wie "Sleipnir", "Kategorie C" und "Endstufe" organisiert. Letzteres wurde jedoch durch die Behörden verboten.2

Jan W. und Andreas G. galten darüber hinaus zeitweilig als Mitverantwortliche für eine Immobilie in Lage-Kachtenhausen, die früher mehrfach für als Privatfeiern getarnte RechtsRock-Konzerte genutzt worden sei. Sven G. war nach Informationen lokaler Antifa-Recherche-Gruppen zeitweilig als Schlagzeuger Mitglied der in der Neonaziszene beliebten RechtsRockgruppe "Sleipnir" gewesen.3 Andreas G. soll als Bassist in der rechtsoffenen Band "Knock Out" mitspielen.4 Robert K. soll zu einer Gruppe Neonazis gezählt haben, die am 1. Mai 2009 in Dortmund von der Polizei festgesetzt wurde nachdem Neonazis eine Gewerkschaftsdemonstration angegriffen hatten.

Anwaltlich vertreten lässt sich der zum Teil auch als Motorradclub ("Freeway Riders O.W.L.") auftretende Zusammenhang von Rechtsanwalt Stefan Böhmer, einem 2005 wegen Volksverhetzung verurteilten "Alten Herren" einer Burschenschaft.