(Neu)Heidentum und (Neo)Faschismus
Sie tragen "Thorshammer" oder "Irminsul", besuchen Runenlehrgänge und behaupten, die »Tradition der alten Germanen« neu aufleben zu lassen. Ob Sonnwendfeier, Wikinger-Schaukämpfe oder Julfest: »back to the roots« ist angesagt. Auf der »Suche nach Sinn und Heil« wächst die (neu)heidnische Szene. Häufig wird übersehen, daß diese Szene nicht ganz so unpolitisch ist wie ständig behauptet. Auch werden einige der (neu)heidnischen Gruppierungen nicht von »harmlosen Spinnern« geführt.
Versatzstücke neuheidnischer Ideologie finden sich nicht nur massenhaft in der Esoterik-Szene (z.B. Runenlehrgänge), ökologischen Gruppierungen (die Erde als Gott, als Gaja), bei mancher Okkult-Gruppe und in Hexenzirkeln wieder, sondern insbesondere in allen Facetten der (neo)faschistischen Bewegung.
Was macht (Neu)heidentum für (Neo)Faschisten interessant? (Neu)Heidentum hat nicht nur eine religiöse Funktion; die in ihm vertretenen Werte und Normen sind gleichzeitig auch ein Angriff auf die Idee der Gleichheit aller Menschen. Liberalismus, Sozialismus, Kommunismus und überhaupt alles, was Menschen gleiche Rechte im Sinne der französischen Revolution oder des Humanismus zubilligt, wird als Universalismus bekämpft.
Faschismus ist nicht nur eine "Herrschaftsform des Kapitals" (Dimitroff), Faschismus ist auch eine Weltanschauung, die dem »Individuum Faschist« auch ein geschlossenes, bestimmte Werte vermittelndes Weltbild bieten muß. Von vielen AntifaschistInnen wird die Tatsache verkannt, daß der »arteigene« neuheidnische Glaube zur Untermauerung dieses Weltbildes dient, daß er für die Kader der NS-Bewegung eine Legitimation ihres Handelns bietet und ihrem Leben erst einen (höheren) Sinn gibt. Das Neo-Heidentum, das mit einem historischen Germanentum wenig zu tun hat, bietet ideale Möglichkeiten, dieses (neo)faschistische Weltbild auszufüllen.
Gemeinsame Themen:
Als Themengebiete sind ausgeprägter Antisemitismus, Rassismus, biologistisches Menschen- und Weltbild, eine romantisch verklärte Naturnähe und eine Teilhabe am Göttlichen zu nennen. (Neo)Faschisten glauben an eine Ideologie von »Blut und Boden«. Sie glauben zu wissen, daß ihr Volk und dessen Tradition nur überleben kann, wenn es sein »rassisches Erbe«, sein Blut »reinhält«. Blut steht in diesem Bild als »rassische« Traditionslinie zum »Arier«. Die Komponente »Boden« meint den »germanisch-nordischen Lebensraum«, der dieser Ideologie zufolge die dort über Generationen lebenden Menschen geprägt habe. Diese Prägung fände, so die Ideologie, ihren Ausdruck in einer bestimmten Kultur, zu der auch eine bestimmte Religiosität gehöre. Endpunkt dieser Ideologie ist die "Volksgemeinschaft", die durch Fremde - »nichtarische Rassen« - bedroht wird. Die "Völkermischung" sei verantwortlich für Rückentwicklung und letztendlichen Niedergang der Kultur und Religiosität und damit verbunden mit dem Aussterben der "am weitesten entwickelten Rasse" - der "arischen Rasse".
Führende westdeutsche Neofaschisten wie der verstorbene Michael Kühnen, Christian Worch, Jürgen Rieger, Meinolf Schönborn und Arnulf Priem bekennen sich zum Neuheidentum. Thematischen Trendsettern der »Neuen Rechten« wie Alain de Benoist und Henning Eichberg ist dieses Thema so wichtig, daß sie ihm ganze Bücher widmen. Im folgenden sollen die Themengebiete und Begründungen dargestellt werden, die das Neuheidentum für (Neo)Faschisten so interessant machen.
Rassismus
Ein wesentlicher Punkt ist in diesem Zusammenhang der Rassismus. Neben der plumpen Erklärung, daß die angeblich aus »Nordland«, "Thule" oder Indien stammenden "Arier" die höchstentwickelte "Rasse" seien und die Germanen deren Nachfahren, existiert noch eine Begründung über den germanischen Schöpfungsmythos. Diesem zufolge zeugte der Göttersohn Heimdali mit den Urmenschen drei menschliche Hauptrassen. Da diese »Rassen« gottgewollt seien, sei "Rassenmischung" ein Eingriff in die Natur.
Antisemitismus
Israel ist nach Benoist im Gegensatz zu »Germanien« ein durch Wüste und Öde gekennzeichnetes Land. Deshalb habe sich dort eine der Landschaft entsprechende jüdische Religiosität entwickelt, die naturfern und abstrakt sei. In diese - einen grundsätzlichen Antisemitismus verschleiernde-pseudo-religiöse Begründung wird auch das Christentum einbezogen, da es aus dem jüdischen Glauben entwickelt wurde und die gleichen universalistischen Werte verkörpert. Die Frontstellung der (Neo)Faschisten richtet sich daher gegen ein von ihnen behauptetes »Judäochristentum«. Dies wird als Ausgangspunkt aller Gleichheit einfordernden Ideologien angesehen. Die »Neuen« Rechten verbrämen diese Frontstellung dann als antiimperialistischen Kampf, in dem das »deutsche Volk« sich uns von »der Fremdbestimmung« zu befreien und zurück zu seiner »arteigenen« Kultur und Religiosität zu finden hätte.
Organisches Menschen- und Weltbild und verklärte Naturnähe
Wenn es nach der heidnischen Ideologie geht, so hat auch in der Volksgemeinschaft jede/r seinen Platz. Begründet wird das damit, daß ja auch jedes Organ im Körper einen festgelegten Platz habe. Dieser Platz ist dann angeboren, schicksalsbedingt oder karmisch vorgegeben und mit einer bestimmten Funktion versehen. Auf diesem Wege werden Herrschafts- und Machtverhältnisse zugewiesen und zementiert. Zur Begründung muß die Natur herhalten: Der neuheidnische (Neo)Faschist wähnt sich im Einklang mit der Natur, die Natur wird als positives Vorbild für die menschliche Gesellschaft genommen. Es gilt »fressen und gefressen werden« sowie das Recht des Stärkeren. Weder gäbe es ein Recht auf Leben, noch gäbe es in der Natur Rücksicht auf die Bedürfnisse anderer oder gar Solidarität. Was hier als naturnah daherkommt und sich mit den Gesetzen des Kosmos in Einklang wähnt, sind kaum verhüllte Frontalangriffe auf emanzipatorisches Denken und den Versuch, gesellschaftliche Zustände zu erklären. Auch die angeblich durch ihre Gebärfähigkeit und ihren Zyklus der Natur nähere Frau wird mit dieser Argumentation nur auf ihre Rolle an "Heim und Herd" festgeschrieben.
Teilhabe am Göttlichen
Aus Feuer und Eis wurden der neuheidnischen Religion zufolge Welt und Götter in einem Zug geschaffen. Aus diesem Schöpfungsmythos leiten(Neo)Faschisten her, daß auch ihnen und damit auch ihrem menschenverachtenden Tun etwas Göttliches inne sei. Im »Judäochristentum« hingegen erschuf Gott die Welt aus dem Nichts, hier stehen sich Gott und Mensch also gegenüber. Verkleistert wird diese Selbstvergöttlichung im Neuheidentum mit dem Begriff der »Ganzheitlichkeit«. Dieses ideologische Grundgerüst ist mit verschiedenen kleineren Abweichungen fast für die gesamte neuheidnische Szene gültig.
Alter Rassismus neu aufgelegt
Auch wenn »neurechte« Ideologen wie die genannten Alain de Benoist und Henning Eichberg diese Grundsätze neu formulierten und dabei sprachlich darauf bedacht waren, daß breitere Kreise z.B. der Esoterikszene oder der Ökologiebewegung für diese Inhalte empfänglich wurden, sind diese Theorien nicht neu. Wichtige Vordenker waren zum Beispiel Jörg Lanz von Liebenfels, eigentlich Adolf Joseph Lanz, (1874-1954) und Guido (von) List (1848-1919). Letzterer verfaßte Werke über das »ario-germanische Weistum«. Er entwickelte die moderne Runenlehre und eine spezielle "Rassentheorie". Auf dem Höhepunkt der menschlichen Entwicklung befände sich die "arische Rasse". Die »Ariogermanen« werden als Ausgangs- und Endpunkt göttlicher, kulturschöpfender Entwicklung bezeichnet. Nach List ist die Weltherrschaft der Germanen schicksalhaft und vorbestimmt. Seine Lehren sind extrem antisemitisch und frauenfeindlich; Frauen sind für ihn aufgrund »ihrer Lasterhaftigkeit« »rassezersetzende« Sünderinnen.
Jörg Lanz von Liebenfels beschreibt die Menschheit zweigeteilt. Neben den »blonden, kulturbringenden Ario-Heroen« stehen die »dunkelhäutigen, kulturzersetzenden Sodomsäfflinge«. Liebenfels, den der Historiker Daim als sogar »Mann, der Hitler die Ideen gab« bezeichnete, gründete um 1900 den "Neutempler-Orden" oder "Ordo Novi Templi". Der ONT galt als »arische Streitergeineinschaft gegen Untermenschentum und Minderrassigkeit«. Im ONT und in seinen Schriften wie der Zeitung "Ostara" produzierte sich Liebenfels mit "Rassezucht", Zwangsarbeit und Sterilisation als Retter des "Ariertums". Hier wurden Gedanken formuliert, die Krieg als Planungsmittel zur Umsetzung der Rassezucht einschlossen.
Ein germanengläubiger Zirkel, die "Thule-Gesellschaft" (als „Thule-Gesellschaft zur Erforschung deutscher Geschichte und Förderung deutscher Art e.V., Sitz München“ ins Vereinsregister eingetragen), war auch eine der Keimzellen der späteren NSDAP. Auf der Grundlage jenes germanisch-arischen Weltbildes das Männer wie Liebenfels und List vorformulierten, trafen sich hier spätere NS-Führer wie Himmler, Rosenberg, Heß, Streicher und auch Hitler auf Veranstaltungen.
"Thule Seminar" und co
In der Tradition dieser historischen "Thule-Gesellschaft" steht heute das neonazistische "Thule Seminar" von Pierre Krebs in Kassel. Neben »neurechten« Agitationsfeldern wie »Nationale Identität« oder »Ethnopluralismus« (s. AIB Nr. 42 u. 43) ist Neuheidentum fester Bestandteil des Programmes des "Thule-Seminar" („Arbeitskreis für die Erforschung der europäischen Kultur e.V.“) und seiner Publikation "Thule-Briefe" und ihrer Zeitschrift "Elemente".
Aber nicht nur in der (neo)faschistischen Ideologie spielt das Neuheidentum eine Rolle. In der BRD existieren eine Vielzahl verschiedenster germanentümelnder Organisationen, deren Relevanz weniger in ihrer Größe, als vielmehr in ihrer Funktion für ihre rechtsoffenen bis neofaschistischen Führer liegt. Sie stellen Infrastruktur (Tagungshäuser, Zeitschriften, Verlage), die auch von Neofaschisten genutzt werden können. Neben diesen primär heidnischen Organisationen finden wir Versatzstücke des Neuheidentums - z.B. in Form von Sonnwendfeiern - auch bei anderen neofaschistischen Organisationen. Hier geht es um Gemeinschaftserlebnis, mystische Bindung und Zugehörigkeit. Durch die Esoterikszene verbreitet sich germanentümelndes Neuheidentum in immer breitere gesellschaftliche Kreise. Dabei verändern sich die Argumentationen und die vertretenen Werte meist kaum, lediglich Wortwahl und Begründungsmuster sind oft an die Landvolk-, Alternativ- und Kommunebewegung angepaßt.
Der "Armanenorden" und die "Arbeitsgemeinschaft Naturreligiöser Stammesverbände Europas" (ANSE)"
Der "Armanen-Orden" (AO) aus Köln und die ANSE (Ammerland) sind zwei eng verzahnten Gruppierungen und berufen sich auf Guido (von) List. Geleitet wurden sie von den beiden »Großmeistern« Adolph Schleipfer und seiner (ehemaligen) Ehefrau Sigrun Schleipfer (geb. Hammerbacher), die mittlerweile auch als Freifrau von Schlichting auftritt. Als diese will sie wohl eine Art „Ordensburg“ in Polen anlegen - das „Feenschloss Rothenhorn“ in Rothenhorn- Płac Czerwony Róg, Szlichtyngowa. Bernhard Schulz gibt für den "Armanen Orden" die Zeitung "Huginn und Muninn" heraus.
Die ANSE kann als Vorfeldorganisation des "Armanenorden" bezeichnet werden und gibt die Zeitschrift "Irminsul – Stimme der Armanenschaft" heraus. Sie arbeitet mit einem an Regionalismus und Esoterik angelehnten Konzept. Wichtig sind die Verbindungen einiger Armanen zu neonazistischen Gruppen. So zur "Nationalistischen Front" (NF) über Heinrich Jörn Schönlaub. Als ein Multifunktionär des bundesdeutschen Neofaschismus und Anhänger des Armanenordens gilt auch der Unternehmensberater Klausdieter Ludwig.
"Die Artgemeinschaft"
"Die Artgemeinschaft e.V" (Berlin) wurde 1951 von Wilhelm Kusserow gegründet. Sie steht seit 1980 unter der Führung des Neonazi-Anwalts Jürgen Rieger (Hamburg) und ist noch »traditionalistischer« und noch NS-orientierter ausgerichtet. Sie verwenden u.a. eine eigene nicht-christliche Zeitrechnung. Als führende Mitglieder von "Die Artgemeinschaft" gelten u.a. Rudolf Gabriel (Lampertheim), Rita Büskens (Tönisvorst), Jörg Schilling (Stuttgart) und Franz Kehl (Bensheim). "Die Artgemeinschaft" organisiert regelmäßig Treffen, Veranstaltungen und heidnische Feiern, die bundesweit von Kadern der Neonazi-Szene besucht werden. Sie gibt die "Nordische Zeitung" heraus. Verbindungen bestanden unter anderem zur verbotenen neonazistischen "Wiking Jugend" (WJ), die u.a. durch den NPD und WJ Anhänger Guido Lauenstein gestaltet worden sein sollen.
"Die Goden" und "Bund der Goden"
Beide Gruppierungen vertreten ein "Indo-Arisches Weistum" und sind stark antisemitisch und kosmisch gläubig ausgerichtet. "Die Goden e.V." (Herborn) wurden 1957 von Franz Herrmann Musfeld gegründet und werden mittlerweile von G. Gabke angeführt. Die eigene Zeitschrift "Kosmische Wahrheit" bringt Margarete Gabke heraus. Gunnar Pahl (ehem. NSDAP/AO-Anhänger) und Bärbel Pahl betreuen einen eigenen Buchdienst.
Der "Bund der Goden" (Großhansdorf) ist wohl ein Spaltungsprodukt von "Die Goden" und entstand 1990. Er wird von August F. Ventker, Hans Fischer, Hans Köhler und Heinrich Lorenzen geleitet. Durch Ventker bestehen Verbindungen sowohl zum burschenschaftlichen Milieu, als auch zum neofaschistischen Bereich. Wichtige Goden-Anhänger waren Autoren wie Karl Otto Schmidt und Hans Köhler. Durch Neonazis wie Manfred Roeder und Gunnar Pahl gibt es eine Anbindung an die NS-Bewegung.
"Die Ludendorffer" / "Bund für Gotterkenntnis" (BfG)
Die 1951 von Mathilde Ludendorff, der Frau des Weltkriegsgenerals Erich Ludendorff, gegründete und ideologisch rassistisch-völkisch geprägte Gemeinschaft "Bund für Gotterkenntnis Ludendorff e.V." (Wielenbach/Witzhofen/Tutzing) wurde nach dem Krieg kurzzeitig verboten.
Heute wird der BfG von Gunther Duda, Gundolf Fuchs und Maria Schwägerl geführt. Der BfG betreibt diverse Nebenvereine und Projekte. Zu diesen zählen z.B. ein Ferienheim in Schönhagen (Kreis Rendsburg) von Gisela Stiller und Lothar Grünkorn, eine Ludendorff Gedenkstätte, die "Tagungsstätte Tutzingen", die Zeitung "Mensch und Maß" und der "Verlag Hohe Warte GmbH" von Franz Karg von Bebenburg (auch Franz v. Bebenburg KG). Auch die "Versanduchhandlung Gisela Stiller" aus Stafstedt, der "LÜHE Verlag" aus Morkirch und der "Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur" von Roland Bohlinger aus Bondelum zählen zum norddeutschen Netzwerk um den BfG. Der BfG besitzt weiterhin eine Immobilie in Kirchberg an der Jagst (Günther Duda). Interessant ist die alteingesessene Gemeinschaft durch "prominente" Mitglieder und gute Kontakte, wie z.B. zu "seriösen" neurechten AutorInnen und bekannten Geschichtsrevisionisten.
"Die Germanische Glaubensgemeinschaft" (GGG)
"Die Germanische Glaubensgemeinschaft e.V." entstand 1991 in Berlin. Ideologischer Kopf dieser Gruppe ist der grüne (ex)-Armane Geza von Nemeny, der eigentlich Árpád von Nahodyl Neményi heißen soll. Er wird im "Godenrat" und im "Gemeinschaftsrat" von Volker Eckert und Volker Camphausen unterstützt Er argumentiert mit »neurechten« Begründungen, versteckt den subtilen Rassismus hinter einem biologistischen Menschenbild und hat daher noch Verbindungen in die Alternativszene. Die GGG gibt das Blatt "Geranen Glaube" und die Themenhefte "Die Germanische Reihe" heraus. Einigen dürfte noch der Skandal um den Berliner Landesverband der "Die Grünen", der wegen neofaschistischer Tendenzen aus den "Die Grünen" ausgeschlossen wurde, in Erinnerung sein. Die GGG war ein der Hintergründe dieses Skandals. Mitte der 1980er wurde gegen A. von Nahodyl als Vorstandsmitglied im Berliner Landesverband der "Alternativen Liste für Demokratie und Umweltschutz", dem Berliner Verband der "Die Grünen", wegen Rechtsextremismus-Vorwürfen ein Parteiausschlussverfahren beantragt.
"Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft" (DUR)
Die 1947 von einer Gruppe alter NS-Funktionären gegründete "Deutsche Unitarier Religionsgemeinschaft e.V." (Hamburg) hat inzwischen an Bedeutung verloren. Zum "neueren" Führungspersonal der völkisch-nationalistischen Gruppierung gehör(t)en Gunde Hartmann, Horst Prem und Sigrund Hunke. Zu den Theoretikern der Gemeinschaft zählen Wolfgang Deppert und Hans Dieter Kahl vom "Geistigen Rat". Die DUR unterhält eine Geschäftsstelle in Finnngen, ein Bildungswerk in Klingberg,einen Jugendverband und eine Reihe von Nebenvereinen. Die DUR-Zeitung sind die "Unitarischen Blätter" (Redaktion Gunde Hartmann und Jörg Witzel), die in einem DUR-nahen Verlag von Famile Ramm in Ravensburg erscheinen.
Eine jüngere DUR-Abspaltung ist der eher praxisorientiertere "Bund Deutscher Unitarier" aus Gießen, der bis heute Verbindungen in die neofaschistische Szene hat. Als Funktionäre traten u.a. Karlheinz Küthe, Wolfgang Traxel und Kurt Winter in Erscheinung. Ihr Organ ist das Blatt "Glauben und Wirken".