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Junge Freiheit versus Leipziger Buchmesse

Bild: attenzione-photo.com

Die rechte Berliner Wochenzeitung Junge Freiheit 2005 mit ihrem Stand auf der Frankfurter Buchmesse.

Die rechte Wochenzeitung Junge Freiheit (JF) erscheint 2006 bereits im zwanzigsten Jahrgang. Im Jahr 1986 als Schülerzeitung in Freiburg i. B. gegründet, ist die JF heute eines der wichtigsten publizistischen Organe der Rechten und des Nationalkonservatimus in der Bundesrepublik.

Das 20-jährige Jubiläum der JF ist ihrem Chefredakteur Dieter Stein eine erneute öffentlichkeitswirksame Selbstinszenierung wert. Auf der Leipziger Buchmesse wollte die Wochenzeitung ihr Jubiläum feiern. Doch die Messeleitung lud sie mit der Begründung, man könne aufgrund der zu erwartenden Proteste nicht für die Sicherheit des JF-Standes garantieren, wieder aus. Die JF reagierte darauf mit einer Neuauflage ihres »Appells für die Pressefreiheit«, den sie bereits im Zuge der jahrelangen gerichtlichen Auseinandersetzung mit dem Verfassungsschutz NRW initiiert hatte.

Wie zuvor deutete die JF darin den Ausschluss von der Leipziger Buchmesse als politisch motivierten Eingriff in die Pressefreiheit, den es abzuwehren gelte. Die Liste der Unterzeichner des neuerlichen Appells unterscheidet sich nur minimal von der ersten Fassung. Einschlägig bekannte Personen der bundesdeutschen extremen Rechten finden sich dort ebenso wieder wie die konservativen Publizisten Helmut Markwort (Focus) und Ex-FAZ-Herausgeber Joachim Fest.

Am 9. Februar 2006 suchten dann Sympathisanten der JF, unter ihnen der Leiter des Instituts für Staatspolitik-Leiter Götz Kubitschek, die Pressekonferenz der Messegesellschaft heim, und entfachten eine Debatte um den Ausschluss der JF, der sich die Messeleitung offenbar nicht gewachsen sah. Einen Tag später knickte die Messegesellschaft ein. Die JF durfte schließlich an der Leipziger Buchmesse teilnehmen. In der Jungen Freiheit wurde diese Nachricht als Beweis der eigenen Kampagnenfähigkeit gefeiert. Nicht zu Unrecht. Die Messegesellschaft hatte zu keinem Zeitpunkt versucht, den Ausschluss der JF von der Buchmesse mit der politischen Ausrichtung der Zeitung zu begründen.